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Homophobe Hasskommentare
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Homophobe Hasskommentare Homosexuelle sollen online als „Falschgepolte“ und „Ratten“ beschimpft worden sein!

ms - 18.07.2023 - 11:00 Uhr

Die Berliner Staatsanwaltschaft hat gestern Anklage gegen einen Rechtsanwalt erhoben – der Berliner soll beim Nachrichtendienst Twitter homosexuelle Männer als „zügellose Falschgepolte“ und „Ratten“ bezeichnet haben. Ferner soll der 55-jährige Mann erklärt haben, dass Homosexuelle „in ihre Löcher zurückgeprügelt“ werden sollten. Ausgangspunkt war ein Podcast-Interview mit dem Queer-Beauftragten der Bundesrepublik, Sven Lehmann.

Grindr-Dating im Bundestag

Der 55-jährige Angeklagte soll seine Hasstriade unter einem Kommentar des AfD-Bundestagsabgeordneten Martin Reichardt geschrieben haben. Dieser wiederum echauffierte sich über den Aufritt von Lehmann im November 2022 im schwulen Podcast „Schwanz & Ehrlich“. Im Gespräch erzählte Lehmann so unter anderem davon, dass viele Menschen im Bundestag die schwule Dating-App Grindr benutzen würden, wörtlich sagte er: „Ich war überrascht darüber, wie hoch die Einschlagsdichte bei Grindr ist im Bundestag.“ Andere Themen waren seine offene Beziehung oder Sex mit einem Prominenten. Dabei sagte der Queer-Beauftragte mit Blick auf den Informationsaustausch während der Affenpocken-Pandemie auch: "Grindr ist auch Arbeit.“

Zielgruppenorientierte Kommunikation

Dem AfD-Landeschef von Sachsen-Anhalt Reichardt war dies offensichtlich zu viel des Guten, er monierte sich online darüber, dass Lehmann „im Bundestag auf Steuerzahlers Kosten bei Grindr Sexualpartner sucht“ und sich als parlamentarischer Staatssekretär des Bundesfamilienministeriums um das „Interesse von Kindern“ kümmere. „Was immer das bei den Grünen heißt“, so Reichardt.

Der jetzt angeklagte Rechtsanwalt aus Berlin kommentierte daraufhin die Statements des AfD-Politikers. Auch andere Twitter-User attackierten Lehmann und bezeichneten ihn als „abartig, pervers“ sowie als „furchtbaren Drecksack“. Lehmann selbst hat zwischenzeitlich erklärt, dass er regelmäßig Fragen zu den Fortschritten der Bundesregierung in puncto LGBTI*-Politik erhalte und dazu gehöre eben auch eine „zielgruppenorientierte Kommunikation“.

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