Direkt zum Inhalt
Hohe Gefahrenlage
Rubrik

Hohe Gefahrenlage Die LGBTI*-Community wird besonders von Rechtsextremen und Islamisten angegriffen

ms - 18.06.2024 - 13:30 Uhr

Die Gefahr für die LGBTI*-Community in Deutschland durch Bedrohungen seitens Islamisten und Rechtsextremen ist größer geworden – zu diesem Schluss kommt der neue Bericht des Bundesamtes für Verfassungsschutz. Heute Mittag wurde das Papier von Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) und dem Verfassungsschutzpräsidenten Thomas Haldenwang (CDU) in Berlin vorgestellt.

Rechtsextremisten und Islamisten

Dabei ist auch die Gefahrenlage durch Linksextremisten weiter angestiegen, zudem vermerkt der Bericht auch ein Gefahrenpotenzial durch Antisemitismus und Israelfeindlichkeit. Das größte Gefährdungspotenzial sieht die Behörde allerdings nach wie vor von rechtsextremer Seite, gerade hier würden die Agitatoren aggressiver, wenn es zum Beispiel um die sexuelle Orientierung geht. „Sie sehen Heterosexualität und die Vorstellung einer damit verbundenen 'traditionellen Kernfamilie' als biologisch 'natürlich' und somit alternativlos an“, so der Bericht.

Mit Blick auf Islamisten hält der Verfassungsschutz ebenso die hohe Gefahrenlage fest: „Sexuelle und geschlechtliche Vielfalt, wie sie in pluralistischen Gesellschaften eingefordert und gelebt wird, insbesondere Homosexualität und Transidentität, wird von allen islamistischen Ideologien mehr oder weniger explizit abgelehnt. Vor allem salafistische Geistliche haben sich ausdrücklich gegen die als 'Unzuchtsverbrechen' gebrandmarkte, ausgelebte Homosexualität positioniert.“ Dabei werden nicht nur LGBTI*-Menschen in Deutschland immer wieder angegriffen, sondern auch alle „Muslime, die sich LGBTQ-offen zeigten.“

Brennpunkte Bayern und Berlin

Insgesamt geht die Bundesbehörde von geschätzt rund 40.600 rechtsextremen Personen, 37.000 Linksextremisten sowie etwa 27.200 Islamisten in Deutschland aus. Dabei wurden fast 40.000 Straftaten mit extremistischen Hintergrund ausgewiesen. Rechtsmotivierte Gewalttaten wurden am allermeisten in Bayern festgehalten, linksmotivierte in Nordrhein-Westfalen. Gewalttaten aufgrund einer religiösen oder/und ausländischen Ideologie fanden sich in den allermeisten Fällen in der Regenbogenhauptstadt Berlin.    

Auch Interessant

Sparkurs Berlin

Diversität besonders betroffen?

Berlin muss sparen - überproportional betroffen seien nun aber von den Einsparungen Diversitäts-Projekte, kritisieren Berliner Kulturanbieter.
Eklat beim Klimagipfel

Keine Frauenrechte wegen Homophobie

Eklat beim Klimagipfel: Der Vatikan verbündete sich offenbar mit homophoben Staaten, damit homosexuelle Frauen nicht geschützt werden.
Differenzen bei der Akzeptanz

Schweizer und die LGBTI*-Community

Mehr Zuspruch für Homo- und Bisexuelle, eher Ablehnung bei Trans- und nicht-binären Menschen - so die Ergebnisse einer neue Befragung der Schweizer.
Augen zu bei US-Hassverbrechen

Warum werden Theaterstücke zensiert?

Zensur an US-Schulen: Immer öfter wird offenbar versucht, das Theaterstück über den Mord an dem schwulen Studenten Matthew Shepard zu verhindern.
E-Zigaretten bei LGB

Trend bei Schwulen und Bisexuellen

Homo- und Bisexuelle in den USA greifen überdurchschnittlich oft zur E-Zigarette, warnen jetzt US-Experten. Die Frage ist, warum?
Rotstift bei Lambda Berlin

Queere Organisation schlägt Alarm

Das Jugendnetzwerk Lambda in Berlin schlägt Alarm: Die geplanten Kürzungen der Stadt bedrohen demnach die Existenz des Vereins für LGBTI*-Jugendliche.
Skandalfall P. Diddy

Neue Vergewaltigungsvorwürfe

Der Skandal um US-Rapper P.Diddy weitet sich aus, immer mehr Männer und Frauen berichten von äußerst brutalen Vergewaltigungen.