Hetze gegen die Community Der österreichische FPÖ-Nationalratsabgeordnete Wolfgang Zanger wettert gegen die „Schweinereien“ bei CSDs
Die rechtspopulistische FPÖ in Österreich sorgt einmal wieder für Negativ-Schlagzeilen: Nach dem ESC-Bashing und dem Appell für ein generelles CSD-Verbot in der Alpenrepublik wetterte nun der FPÖ-Nationalratsabgeordnete Wolfgang Zanger gegen Homosexuelle und queere Menschen.
Hetze beim Blasmusik-Fest
Nach Angaben der Kleinen Zeitung versuchte er bei einer Rede zur „Langen Nacht der Blasmusik“ in der Gemeinde St. Margarethen in der Steiermark gegen die LGBTIQ+-Community zu hetzen, offenbar allerdings mit mäßigem Erfolg. Mit Blick auf CSD-Veranstaltungen wie die Regenbogenparade in Wien sprach er so von „lauter Schweinereien“ und diffamierte die Teilnehmer als „Faschingsgockeln“. Und weiter: „Normalität ist etwas anderes. Ich bin stolz und froh, wenn ich die Mandl in der Lederhosen und die Frauen in der schönen Tracht sehe. Sei ma froh, dass wir Steirer sind.“
Kein Zuspruch beim Publikum
Der erhoffte Applaus oder die Zustimmung unter den Gästen der Veranstaltung blieb indes offenbar weitestgehend aus. Bürgermeister Erwin Hinterdorfer (SPÖ) erklärte anschließend sogar: „So etwas hat bei einem Bezirksmusikertreffen nichts verloren. Das kann er bei einem FPÖ-Treffen machen, aber nicht bei so einer Veranstaltung.“ Auch die Organisatoren des Events betonten, dass solche Aussagen hier nichts verloren hätten. Ein Vereinsmitglied ließ sich mit den Worten zitieren: „Musik soll etwas Verbindendes sein und nichts Trennendes.“ Dem stimmten sowohl die meisten Gäste wie auch die eingeladenen Musiker zu. SPÖ-Nationalrat Mario Lindner bezeichnete den Auftritt anschließend als „hochpeinlich“ und forderte überdies: „Lasst’s die Leute doch endlich mit eurem Kulturkampf in Ruhe. Auch in diesem Publikum waren sicher queere Menschen, die sich Zangers Tirade anhören mussten. Das hat niemand verdient.“
Halbherzige Stellungnahme
Zanger selbst ruderte daraufhin in der Presse zurück und betonte halbherzig, dass „Jeder lieben kann, wen er oder sie will“, um anschließend trotzdem zu erwähnen, dass die Menschen aus der Region seine Meinung teilen würden. Einmal mehr spielte er wie einige seiner Kollegen zuvor auch den vermeintlichen Kinderschutz erneut gegen die Community aus: „Die Darstellung von SM- und anderen Sexualpraktiken in der Öffentlichkeit lehnen wir daher ab, denn das gefährdet unsere Kinder.“