Direkt zum Inhalt
Förderung von queeren Verbänden
Rubrik

Förderung von queeren Vereinen Bundesfamilienministerium beschließt Fördergelder bis 2032

ms - 21.01.2025 - 12:45 Uhr

Zum Start der dritten Förderperiode von „Demokratie leben!“ stellte Bundesfamilienministerin Lisa Paus heute Mittag die neuen Schwerpunkte des Bundesprogramms vor. Mit dem Projekt fördert das Bundesministerium für Frauen, Senioren, Familien und Jugend (BMFSFJ) seit 2015 zivilgesellschaftliches Engagement für ein vielfältiges und demokratisches Miteinander. Ziel ist es dabei, präventiv gegen Radikalisierungen und Polarisierungen in der Gesellschaft anzugehen. Für die neue Bundesförderung bis 2032 wurden jetzt fünf queere Verbände bedacht.

Langfristige Förderung bis 2032

Finanziell unterstützt wird so das Bündnis „Selbstverständlich Vielfalt – der Kooperationsverbund für sexuelle, romantische und geschlechtliche Selbstbestimmung“ – in dem neuen Kooperationsverbund arbeiten die fünf bundesweiten LGBTI*-Organisationen Akademie Waldschlösschen, Bundesverband Trans*, LSVD+ - Verband für queere Vielfalt, Intergeschlechtliche Menschen e.V. und erstmals auch der Verein Queere Bildung e.V. zusammen.

Bundesfamilienministerin Paus betonte: „Seit zehn Jahren wendet sich ´Demokratie leben!´ erfolgreich gegen jede Form von Extremismus und ist inzwischen fest in der Mitte der Gesellschaft verankert. Die Evaluation zeigt: ´Demokratie leben!´ wirkt und wir erreichen insbesondere Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene. Sie werden darin gestärkt, sich einzubringen, Extremismus zu erkennen und dagegen einzustehen. In der dritten Förderperiode setzen wir neue Schwerpunkte, etwa gegen Verschwörungsdenken und Hass im Netz, mit einem Fokus auf strukturschwache Regionen."

Der Queer-Beauftragte der Bundesregierung, Sven Lehmann, erklärte dazu: „Die bundesweite Arbeit für Akzeptanz und Schutz von LSBTIQ* wird mit einer Laufzeit bis 2032 gefördert. Ich freue mich sehr, dass dies gelungen ist. Die neue finanzielle Förderung des Kooperationsverbundes ´Selbstverständlich Vielfalt´ stärkt langfristig und nachhaltig die Bildungs- und Antidiskriminierungsarbeit für LSBTIQ*.“ 

Einsatz gegen Rechtsruck und Queerfeindlichkeit 

Aktuell sei dies besonders wichtig, so Lehmann, denn trotz einiger Fortschritte bleibe LGBTI* eine „verwundbare gesellschaftliche Gruppe“. Insbesondere  Rechtsruck, Queerfeindlichkeit und gesellschaftliche Spaltung bedrohten demnach hart erkämpfte Errungenschaften. 

„Diskriminierungen und Gewalt gehören weiterhin zum Alltag vieler LSBTIQ*. Die vermehrten Angriffe auf LSBTIQ* oder auf CSD-Demonstrationen dürfen dabei nicht isoliert betrachtet werden. Denn LSBTIQ* stehen für ihre Gegner*innen oftmals sinnbildlich für eine demokratische und freiheitliche Gesellschaft, die sie als Ganze attackieren. Das Engagement gegen LSBTIQ*-Feindlichkeit bleibt daher eine politische und gesellschaftliche Daueraufgabe. Es braucht mehr Aufklärung und Akzeptanzarbeit zum Thema LSBTIQ*, wie sie die dritte Förderperiode des Bundesprogramms ´Demokratie leben´ ermöglicht. Ich habe vollstes Vertrauen in die fünf Verbände und ihre langjährige Kompetenz auf dem Gebiet.“

Ziel des Fünfer-Bündnisses ist es dabei, die Kompetenz beim Thema LGBTI* in Bereichen wie der Jugendarbeit, der Wohlfahrtspflege, in der Bildungsarbeit sowie auch in den Verwaltungen zu erhöhen. Der neue Kooperationsverbund soll dabei als bundesweite, zentrale Infrastruktur die Expertise und Handlungsfähigkeit zu queeren Themen in Regelstrukturen ausbauen, zur Präventionsarbeit beitragen sowie Personen vernetzen, die LGBTI*-Antidiskriminierungs- und Bildungsarbeit leisten.

ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE

Auch Interessant

Die digitale Gefahr

Gefährdungslage für Jugendliche

Corona ist längst vorbei, doch für LGBTIQ+-Jugendliche sind digitale Anfeindungen noch immer Alltag, vor allem auch sexuelle Attacken.
Neue Kritik an der FIFA

Appell von queeren Verbänden

Queere Verbände wollen nun mittels einer Petition die Fußballmeisterschaft 2034 in Saudi-Arabien verhindern und rufen zum Boykott auf.
Späte Rache

High Noon im Lehrerzimmer

Rache wird am besten kalt serviert? Das dachte sich wohl eine ehemalige lesbische College-Schülerin, die sich nun für den Job ihres Peinigers bewirbt.
Keine Lust auf Jobs vor Ort

Gen-Z setzt besondere Prioritäten

Streaming während der Arbeitszeit im Home Office? Für die junge queere Generation denkbar - aber auch sinnvoll oder nicht?! Experten sind sich uneins.
Schwulen Rückenansichten

Amüsante Spekulationen in den USA

Amüsante Spekulationen: Die US-Presse fragt sich derzeit, ob in Caspar David Friedrichs Bildern eine homoerotische Komponente mitschwingt.
Bedenken bei E-Patientenakte

Kritik von LSVD+ und Aidshilfe

Ende April kommt die E-Patientenakte bundesweit. Bedenken aus der queeren Community wurden kaum ausgeräumt, so LSVD+ und Hamburger Aidshilfe.
Forderungen an die EU

Pride-Verbot in Mitteleuropa

Wann und wie reagiert die EU auf das Pride-Verbot in Ungarn? Mehrere EU-Parlamentarier fordern jetzt ernsthafte Konsequenzen seitens der EU.
Neue Fälle der Dating-Masche

Opfer aus Hessen und Österreich

Erneut wurden zwei Schwule Opfer der Dating-Masche, die mutmaßlichen Täter sind junge Männer. Die Taten geschahen in Wiesbaden und Wien.
"Wir verlieren dadurch an Akzeptanz"

Kritik von Valerie Wilms

Die vermutlich erste trans* Frau im Deutschen Bundestag, Valerie Wilms, übt Kritik am Selbstbestimmungsgesetz sowie an den Grünen.