Erfolgreiche EU-Petition Die EU-Kommission muss sich mit einem Verbot von "Homo-Heilungen" in Europa befassen
Kurz vor Ende der Abstimmungszeit erreichte die Petition über ein Verbot von Konversionstherapien in der Europäischen Union jetzt ihr Ziel – insgesamt unterschrieben mehr als 1.043.000 Menschen das Vorhaben der Organisation ACT (Against Converion Therapy). Mindestens eine Million Stimmen waren nötig, damit sich die EU-Kommission verpflichtend mit dem Thema befassen muss.
EU-Verbot von homophoben Heilungsversuchen
Ziel ist es dabei, sogenannte „Homo-Heilungen“ und Praktiken, die darauf abzielen, die sexuelle Orientierung eines Menschen zu ändern, europaweit zu verbieten – bisher sind die menschenverachtenden Konversionstherapien nur in zehn europäischen Ländern illegal. Die Vereinten Nation hielten dabei schon vor Jahren fest, dass solche Angebote eindeutig als Folter zu deklarieren sind, auch wenn sie bis heute zumeist von christlichen Vereinen und Organisationen angeboten werden.
Die Methoden reichen von Exorzismus und spirituellen Interventionen wie stundenlanges Beten über Eisbäder und Elektroschocktherapien bis hin zu hormoneller Kastration. In Deutschland greift das Verbot bei Minderjährigen. Trotzdem erlebt bis heute jeder dritte Homosexuelle in der Bundesrepublik noch immer diese gefährlichen Therapien. Europaweit erlebte nach Angaben der Europäischen Grundwerteagentur jeder vierte LGBTIQ+-Mensch Konversionstherapien.
Kommission arbeitet an neuem Gesetz
Die Forderungen jetzt an die EU-Kommission: Sie soll sich für ein generelles Verbot von Konversionsmaßnahmen in der EU einsetzen. Außerdem sollten Betroffene auch juristisch als Opfer anerkannt werden. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen zeigte sich grundsätzlich offen für ein Verbot, erste Ausarbeitungspläne einer neuen Richtlinie diesbezüglich laufen bereits seit September letzten Jahres.