Direkt zum Inhalt
Einknicken vor Trump

Einknicken vor Trump Der IT-Gigant überarbeitete den Online-Kalender und entfernte besondere Gedenkmonate, darunter auch LGBTIQ+-Termine

ms - 12.02.2025 - 11:00 Uhr
Loading audio player...

Beim Google Kalender online konnten Nutzer bisher weltweit interessante und wichtige Jahresdaten finden – nun hat das Unternehmen offenbar auf Druck der US-Regierung den digitalen Kalender überarbeitet. Besondere Gedenktage und Monate wurden gestrichen, darunter der Pride Monat, der Monat der Geschichte der Frauen oder auch der Holocaust-Gedenktag. 

Zu aufwendige Kalenderpflege? 

Nur wenige Tage zuvor Anfang Februar dieses Jahres hatten die Trump-Regierung viele Anlässe wie den Pride Monat oder aber auch den Black History Monat streichen lassen. Der Verdacht liegt nahe, dass Google vor den neuen Regularien von US-Präsident Donald Trump eingeknickt ist. 

Das Unternehmen selbst indes erklärte zu den Löschungen: „Vor einigen Jahren hat das Kalenderteam damit begonnen, manuell eine breitere Palette von kulturellen Ereignissen in einer großen Anzahl von Ländern auf der ganzen Welt hinzuzufügen. Wir bekamen das Feedback, dass einige andere Ereignisse und Länder fehlten – und die manuelle und konsistente Pflege von Hunderten von Terminen auf der ganzen Welt war weder skalierbar noch nachhaltig.“

Man sei daher überein gekommen, nur noch nationale Feiertage und Feierlichkeiten festzuhalten, so ein Google-Sprecher weiter. Jeder Nutzer könne ja auch weiterhin manuell all jene Termine im digitalen Kalender eingeben, die ihm persönlich wichtig sind. Erst vor wenigen Tagen hatte der IT-Gigant auch bekannt geben, alle DEI-Initiativen für Vielfalt, Gleichberechtigung und Inklusion einzustellen

Weitere Änderungen 

Erstaunlicherweise ist Google auch anderweitig inhaltlich auf Trump zugegangen und hat so nach den Wünschen des Präsidenten bei Google Maps den Golf von Mexiko als „Golf von Amerika“ umbenannt. Begründet wurde der Schritt mit der offiziellen Bezeichnung, die inzwischen das United States Geological Survey herausgegeben hat. „Wir haben eine langjährige Praxis, Namensänderungen zu übernehmen, wenn sie in offiziellen Regierungsquellen aktualisiert wurden“, so ein Google-Sprecher in seiner Begründung. 

ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE

Auch Interessant

Nach Hakenkreuz-Skandal

AfD scheitert erneut

Der parteilose Daniel Born durfte nach dem Hakenkreuz-Eklat vor vier Monaten erneut über die Wahl von AfD-Vertreterinnen und -Vertretern abstimmen.
Rückschritt für Paare

Bruch mit Gleichbehandlungsregel

Der Gesetzesentwurf von Claudio Borghi, die Hinterbliebenenrente in zivilen Lebensgemeinschaften abzuschaffen, sorgt in Italien für große Debatten.
Kostenabwägung in der Medizin

Debatte zu Versorgungsethik

Die Frage, ob sehr alte Menschen weiterhin kostspielige Medikamente erhalten sollten, führte zu breitem Protest aus Kreisen des Patientenschutzes.
Trotz Fahndung unauffindbar

Debatte um Selbstbestimmungsgesetz

Nach zweieinhalb Monaten Fahndung bleibt Marla Svenja Liebich, die zuvor als Sven Liebich wegen Volksverhetzung verurteilt worden war, verschwunden.
Menschenrechtslage in Malawi

UN überprüft Schwulen-Verbot

Malawi in Ostafrika muss sich vor den Vereinten Nationen jetzt für die Schwulen-Verbote verantworten, die bis heute Haftstrafen von 14 Jahren vorsehen
Homo-Ehe in den USA

Der Kampf ist nicht vorbei

Der US-Supreme Court stärkte die Homo-Ehe in dieser Woche, doch christliche Hardliner betonten jetzt: Der Kampf ist noch lange nicht vorbei.
Flucht nach Argentinien

Genug von Putins Hass auf LGBTIQ+

Mehrere tausend homosexuelle und queere Russen sind 2025 nach Argentinien emigriert – ein Leben in ihrer Heimat scheint immer mehr unmöglich zu sein.