Direkt zum Inhalt
Drogentote in Deutschland

Drogentote in Deutschland Leichter Rückgang im Vergleich zum Vorjahr, insgesamt 2.137 Tote im Jahr 2024.

ms - 07.07.2025 - 16:30 Uhr
Loading audio player...

Die Zahl der Drogentoten ist 2024 auf 2.137 Menschen gesunken, ein leichter Rückgang um 90 Personen binnen eines Jahres. Viele Opfer waren dabei noch keine 30 Jahre alt, wie der neue Bundesdrogenbeauftragte, der Virologe Hendrik Streeck, heute in einer Pressekonferenz betonte. Zudem werde der Markt für Drogen immer unübersichtlicher und die Substanzen selbst immer gefährlicher – eine Warnung auch gerade an die drogenaffine, sexpositive Gay-Community

Viele junge Opfer 

Während die Gesamtzahl der Todesfälle seit 2016 damit erstmals wieder leicht gesunken ist, hat die Zahl von jungen Konsumenten, die aufgrund der Einnahme von illegalen Drogen verstorben sind, um 14 Prozent zugenommen. „Wir müssen schneller, systematischer und konsequenter reagieren auf neue, immer gefährlichere Drogen", so Streeck. Sehr oft werden dabei Kombinationen mehrerer Rauschgifte eingenommen, beispielsweise Kokain und Crack – solche Mischeinnahmen sind dabei bis heute auch in der sexpositiven schwulen Community sehr beliebt. Dazu kommt die verstärkte Einnahme von synthetischen Opioiden, hier kann es besonders leicht und schnell zu lebensgefährlichen Überdosierungen kommen. 

Neue Krise in Deutschland 

„Wir erleben eine quasi pandemische Dynamik. Einzelne Ausbrüche, neue Substanzen, schnelle Verbreitung, lückenhafte Datenlage – und ein System, das zu träge ist, um rechtzeitig zu reagieren. Wenn wir nicht aufpassen, verschärft sich diese Entwicklung in wenigen Jahren zu einer Krise mit massiven gesundheitlichen und gesellschaftlichen Folgen“, warnte Streeck. Der Fachmann forderte daher ein flächendeckendes Monitoring- und Warnsystem sowie ein niedrigschwelliges Hilfssystem im Bereich Prävention. 

Fachverbände sowie queere Organisationen fordern zudem mehr Drug-Checking, Frühwarnsysteme auch im kommunalen Bereich bei einer raschen Zunahme im Bereich synthetischer Opioide und die flächendeckende Bereitstellung des Notfallmedikaments Naloxon – gerade auch im sexpositiven Szenebereich. Außerdem betonten sowohl Streeck wie auch die Vereine die positive Wirkung von Drogenkonsumräumen. 

ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE

Auch Interessant

Petition gegen CSD Balingen

Forderungen nach Absage

Unbekannte wollen mittels Petition in Baden-Württemberg den ersten CSD in Balingen verhindern. Der Stadtrat steht einstimmig hinter der Demonstration.
Mordfall in München

War das Opfer kurz zuvor in der Sauna?

Ein 62-jähriger Mann wird Anfang Juli tot in seinem Wohnhaus im Münchner Stadtteil Obermenzing aufgefunden. Alles deutet auf ein Gewaltverbrechen hin.
Erfolg in der Karibik

Homosexualität entkriminalisiert

Große Freude in der Karibik! Im Inselstaat St. Lucia erklärte der Oberste Gerichtshof die Anti-Homosexuellengesetze für verfassungswidrig.
CSD-Angriffe in Sachsen

Geldstrafe nach Buttersäure-Attacke

Viele CSD-Veranstalter in Sachsen sind zermürbt über die permanenten Angriffe von Rechtsextremisten. Ein Urteilsspruch in Döbeln macht Hoffnung.
Donnerknall in den US-Medien

Outing von Fox-News-Kommentator

Erdbeben im konservativen US-Medienzirkus: Der Fox News-Kommentator Robby Soave machte seine Verlobung mit einem schwulen Medizinstudenten öffentlich.
Wohnprojekt in Frankreich

LGBTIQ+-Menschen und HIV-Positive

In Frankreich entsteht das erste Wohnprojekt nur für ältere LGBTIQ+-Menschen und Personen mit HIV - ein Konzept mit Vorbildcharakter.
Reise durch Amerika

LGBTIQ+-Aufklärungskampagne vor Ort

Back to the roots: Die Human Rights Campaign bereits republikanische US-Bundesstaaten, um Vorurteile gegen LGBTIQ+ im persönlichen Gespräch abzubauen.
Haftstrafe für Pornostar

45 Jahre Gefängnis für Ludvig

Der schwule Adult-Star Ludvig wurde in Florida zu 45 Jahren Haft verurteilt, weil er seinen Partner und Pornolabel-Chef William Futral ermordet hat.
Große Trauer in Italien

Schwules Promipaar verunglückt

Das schwule italienische Star-Designerpaar Paglino und Grossi stirbt bei Frontalzusammenstoß auf der Autobahn durch einen 82-jährigen Geisterfahrer.