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Don´t Say Gay 2.0
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Don´t Say Gay 2.0 Keine Vielfalt, kein LGBTI* mehr an allen Schulen und Universitäten in Missouri

ms - 08.02.2023 - 11:00 Uhr

Die Regierung des US-Bundesstaates Missouri will offenbar ein neues Gesetz verabschieden, das in puncto LGBTI*-Feindlichkeit dem großen Vorbild aus Florida in nichts nachsteht, eine Art von “Don´t Say Gay 2.0“. Eingebracht worden ist der Gesetzestext von den Republikanern und sieht ein Komplettverbot von LGBTI*-Themen nicht nur an Schulen, sondern auch an Universitäten vor – kurzum, LGBTI* soll in allen Alters- und Klassenstufen im Bildungssystem verschwinden. Damit geht das Vorhaben sogar noch weiter, als das bereits im Sommer letzten Jahres in Florida in Kraft getretene Anti-LGBTI*-Gesetz.

Sprechverbot auch für Lehrer

Derzeit berät der Ausschuss für Bildung und berufliche Entwicklung des Senats von Missouri darüber. Ziel sei es, nebst den Schülern und Studenten auch allen Mitarbeitern und Lehrern zu untersagen, über eine Geschlechtsidentität oder sexuelle Orientierung zu sprechen. Einzige Ausnahmen wären dann noch ausgewählte Psychologen und auch dies nur nach ausdrücklicher Zustimmung der Eltern. Wohin das Gesetz bereits in Florida geführt hat, zeigen die jüngsten Entwicklungen im Bundesstaat zu Beginn des Jahres – immer mehr herrscht dort ein Klima der Angst und Verunsicherung vor. Missouri könnte mit seinem neuen Gesetzesvorhaben dieses Klima noch mehr anheizen.   

Verbot von Vielfalt

Der Bundesstaat im Mittleren Westen, bekannt für seine Grasebenen und dem bewaldeten Ozark-Plateau, zeigte bereits im Januar, wohin die Marschrichtung offensichtlich gehen soll – im letzten Monat wurde ein Gesetz (Missouri Parents Bill of Rights) verabschiedet, das von allen Schulbezirken bereits verlangt, den Eltern vorab ausführliche Informationen über den Lehrplan zur Verfügung zu stellen, damit diese bei Bedarf Einspruch erheben können. Bereits verboten sind dabei alle Themen, die sich mit dem Begriff “Vielfalt“ in Verbindung bringen lassen ebenso wie eine kritische Auseinandersetzung mit dem Thema Rassismus in den USA.

Ähnlich wie bei der Homophobie in der Anti-LGBTI*-Gesetzgebung argumentieren Kritiker, dass das neue Gesetz von Rassismus durchdrungen sei, da es die Erfahrungen der Schwarzen auslöschen und die Geschichte beschönigen würde. Die Republikaner in Missouri haben mit dem neuen Gesetzesvorhaben indes jetzt auch einen landesweiten Rekord gebrochen: Kein anderes Land hat nach Angaben der American Civil Liberties Union mehr Anti-LGBTI*-Gesetze vorgeschlagen als der US-Bundestaat mit seinen rund 6,2 Millionen Einwohnern.

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