Diskriminierung im Job Neue US-Studie zeigt auf: Angriffe auf homosexuelle Mitarbeiter sind in den USA Alltag
Eine neue US-Studie des Williams Institute an der UCLA School of Law vom Sommer 2024 zeigt nun auf, dass fast die Hälfte (47%) aller LGBTI*-Amerikaner am Arbeitsplatz diskriminiert wird.
Diskriminierung ist Alltag in den USA
Verständlich bleibt daher auch, dass ebenso fast die Hälfte (46%) aller homosexuellen und queeren Angestellten ihre Homosexualität gegenüber dem Chef weiterhin verheimlichen, jeder Fünfte von ihnen (20%) sagt es auch keinem einzigen Kollegen. Die Motivation für das Versteckspiel ist dabei durchaus nachvollziehbar, denn 40 Prozent jener homosexuellen Arbeitnehmer, die sich outen, erleben anschließend verstärkt Diskriminierung.
Dazu kommen Belästigungen, insgesamt 42 Prozent aller LGBTI*-Beschäftigten kennen das. Verbal abwertende Kommentare und Verunglimpfungen erleben sogar 72 Prozent aller Befragten. Dabei zeigt die Studie auch auf, dass auch jene von verbalen Anfeindungen betroffen sind, die gar nicht geoutet sind – fast jeder fünfte, nicht geoutete Schwule (17%) wird damit konfrontiert.
Noch höher steigen die Diskriminierungswerte bei homosexuellen Menschen mit nicht weißer Hautfarbe an, wie die Studienautoren weiter betonen. „Die Diskriminierung von LGBTI*-Personen am Arbeitsplatz ist weiterhin hartnäckig und weit verbreitet“, so das ernüchternde Fazit. Jeder dritte LGBTI*-Amerikaner (33%) hat seinen Arbeitsplatz auch bereits aufgrund von Diskriminierungserfahrungen gewechselt.
Ähnliche Lage in Deutschland
In Deutschland sieht die Lage auf dem Arbeitsmarkt ähnlich aus, eine Untersuchung der EU-Grundrechteagentur zeigte in diesem Jahr auf, dass jeder fünfte LGBTI*-Mensch (19%) am Arbeitsplatz in Deutschland Diskriminierung erlebt.
Ähnliches bestätigt auch die diesjährige „Out in Office“-Studie: Etwa jeder vierte Homosexuelle (25%) ist nicht geoutet im Job. Rund 55 Prozent der Homosexuellen werden im Beruf abwertend behandelt oder vorgeführt, 40 Prozent erleben sexuelle Belästigungen, 23 Prozent Beschimpfungen und Beleidigungen und 25 Prozent Erpressung und Mobbing. Jeder zehnte Schwule (11,4%) ist zudem mit körperlicher Gewalt und Aggressionen konfrontiert.