Community in Großbritannien Positiv-Trend auf der Insel – besonders viele Menschen definieren sich dabei als bisexuell
Positive Nachrichten aus dem Vereinigten Königreich: Die Zahl der jungen Menschen, die sich als lesbisch, schwul oder bisexuell definieren, hat sich binnen der letzten fünf Jahre verdoppelt. Insbesondere ist die Zunahme dabei auf die Personengruppe der bisexuellen Menschen zurückzuführen.
Starke Zunahme in fünf Jahren
Das Office for National Statistics (ONS) veröffentlichte jetzt die neusten Daten zur Lage in Großbritannien: Im Jahr 2023 identifizierte sich demnach jeder Zehnte (10,4%) junge Brite im Alter zwischen 16 und 24 Jahren als nicht heterosexuell. Dies ist ein deutlicher Anstieg gegenüber 4,4 Prozent noch im Jahr 2018. Insbesondere stieg dabei die Zahl der Bisexuellen stark von einstmals 2,8 Prozent auf 7,5 Prozent an. Noch konkreter definieren sich so 9,2 Prozent der jungen Frauen und 5,9 Prozent der jungen Männer als bisexuell.
Der generelle Trend, also die Zunahme innerhalb der Community, konnte dabei auch bei Erwachsenen und älteren Briten festgehalten werden. In der Gesamtbevölkerung waren 2023 rund 2,1 Millionen Menschen (3,8%) homo- oder bisexuell – nahezu ebenso eine Verdopplung zu 2018. Die meisten Community-Mitglieder leben dabei wenig verwunderlich in London.
Mehr Mut und eine andere Gesellschaft
Die starke Zunahme erklärt das ONS mit der größeren Offenheit und dem Mut von Schwulen, Lesben und Bisexuellen, sich zu outen, verbunden mit einer „sich ändernden gesellschaftlichen Einstellung, die eine größere Akzeptanz verschiedener sexueller Orientierungen bedeutet.“ Erfreulich ist dabei laut dem ONS überdies, dass sich immer mehr Menschen persönlich schneller und eindeutiger klar sind über ihre sexuelle Orientierung, die Zahl der Unentschlossenen sank auf 1,8 Prozent.
„Diese Statistiken sind eine rechtzeitige Erinnerung daran, dass lesbische, schwule und bisexuelle Menschen ein wachsender Teil der britischen Gesellschaft sind, mit mehr LGB-Jugendlichen als je zuvor. Diese Daten sollten ein Weckruf für Organisationen und Regierungen sein, die ihre Verpflichtungen in Bezug auf LGBTIQ+-Rechte und -Integration zurückschrauben“, so Simon Blake, Geschäftsführer der queeren Organisation Stonewall.
LGB sind überall – und bleiben!
Blake blickt dabei überdies noch weiter in Richtung Zukunft und betonte so zudem, dass LGB-Menschen immer mehr zu einem wichtigen Faktor im alltäglichen Leben des Vereinigten Königreichs werden, vom Arbeitsplatz über die Gesellschaft bis hin zur Politik. Auch deswegen „verdienen und fordern sie zurecht gleiche Rechte und Chancen.“
Außerdem hielt Blake fest: „Angesichts des demografischen Wandels werden regressive Politiken und deren Ideale den Test der Zeit nicht überstehen, und diejenigen, die eine sicherere und wohlhabendere Zukunft gewährleisten wollen, müssen in ihrem Engagement für Gleichberechtigung und Inklusion für alle standhaft bleiben.“