Aufruf zur Wahl Gefährliche Wahlmüdigkeit unter der jungen amerikanischen LGBTI*-Communty?
Es dürfte eine wegweisende und entscheidende Präsidentschaftswahl 2024 werden – da sind sich nicht nur US-Beobachter, sondern auch die LGBTI*-Verbände in Amerika immer mehr einig. Für die LGBTI*-Community geht es dabei um mehr als jemals zuvor: Gewinnt ein konservativer Republikaner wie möglicherweise Donald Trump (erneut) die Wahl, dürften hunderte Anti-LGBTI*-Gesetzesvorhaben im ganzen Land Realität werden. Die größte LGBTI*-Organisation des Landes, GLAAD, warnt nun erneut mit eindringlichen Worten davor und bittet alle LGBTI*-Menschen sich rechtzeitig registrieren zu lassen, um dann 2024 wählen gehen zu können.
Zwei Millionen nicht registrierte LGBTI*-Wähler
Aktuell sind noch immer mindestens zwei Millionen wahlberechtigste Homosexuelle und queere Menschen in den USA nicht als Wähler registriert – ihre Stimmen könnten den Unterschied ausmachen. Insgesamt sind bis heute rund 25 Prozent aller wahlberechtigten Amerikaner gar nicht registriert und können daher bisher auch nicht wählen gehen.
LGBTI*-Amerikaner sind auf dem besten Weg, eine der am schnellsten wachsenden Wählergruppen des Landes zu werden, da der Anteil der erwachsenen US-Bevölkerung, die LGBTI* sind, stetig weiterwächst. Umfragen und Analysen der Wahlbeteiligung bei den Wahlen 2020 zeigten bereits auf, dass LGBTI*-Wähler eine entscheidende Rolle beim Sieg von Joe Biden als Präsidentschaftskandidat und in wichtigen umkämpften Bundesstaaten spielten.
„Jetzt ist es an der Zeit, sich registrieren zu lassen oder Ihren Registrierungsstatus zu überprüfen, wenn Sie bereits registriert sind“, mahnt so auch abermals GLAAD-Direktorin Sarah Kate Ellis. Bereits im September dieses Jahres hatte sie erstmals zur Registrierung aufgerufen, geschehen ist seitdem noch immer kaum etwas – oder zumindest viel zu wenig. Gibt es eine gewisse Wahlfaulheit bei einem Teil der amerikanischen LGBTI*-Community?
Wahlmüdigkeit unter jungen LGBTI*-Amerikanern?
Die LGBTI*-Community habe inzwischen Fortschritte gemacht, betont Ellis weiter, doch reiche das noch lange nicht aus, gerade mit Blick auf die zunehmenden Drohungen und der Gewalt gegenüber LGBTI*-Menschen in den USA. „Wir brauchen gewählte Vertreter, die sich für die Gleichberechtigung einsetzen, um die Aushöhlung der Rechte zu verhindern, für die sogar der Oberste Gerichtshof bereit ist“, so Ellis.
Die Chefin von GLAAD hofft, mit dem erneuten Aufruf zur Registrierung vor allem auch junge Menschen der Generation Z motivieren können – sie werden größtenteils 2024 erstmals wählen gehen können und definieren sich zu 21 Prozent inzwischen als LGBTI*. Noch scheint bei allen Informationen die Wichtigkeit der nächsten Präsidentschaftswahl trotzdem noch nicht bei allen in der Community angekommen zu sein. Ein böses Erwachen will Ellis dabei auf alle Fälle verhindern.