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Anschlagspläne auf LGBTIQ+-Clubs

Anschlagspläne vereitelt Islamistisches Attentat auf LGBTIQ+-Clubs nahe Detroit geplant

ms - 05.11.2025 - 13:00 Uhr
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Das FBI hat im Bundestaat Michigan zwei junge Männer im Alter von 20 Jahren festgenommen, die dem Islamischen Staat (IS) nahestehen und Anschläge auf mehrere LGBTIQ+-Clubs und Bars im Großraum Detroit geplant hatten. Nach bisherigen Ermittlungen konnten die Ermittler die beiden Täter kurz vor der Umsetzung der Pläne stoppen. An Halloween wollten die beiden Islamisten demnach zuschlagen. 

Wochenlange Überwachung 

Die beiden Tatverdächtigen Momed Ali und Majed Mahmoud waren den Behörden aufgefallen, weil sie online mehrfach ihre „islamisch-extremistische Weltsicht“ bekundeten, so das FBI. Ganz offensichtlich seien sie dabei von der Terrororganisation Islamischer Staat inspiriert worden. Ermittelt wird außerdem gegen einen dritten Tatverdächtigen, der noch minderjährig sein soll. Dieser soll regelmäßig Familienangehörige eines bekannten islamistischen Extremisten-Predigers danach befragt haben, wann er „eine gute Tat“ begehen solle. Er sei daraufhin zur sofortigen Tat ermutigt worden. Über Wochen überwachte das FBI das Mietshaus der Männer in Dearborn und verschaffte sich zudem Zugang zu den Chats und Online-Unterhaltungen der Gruppe. Beide Tatverdächtigen haben demnach auch immer wieder auf Schießständen geübt. 

Ziel war das Epizentrum der Community 

Der Chef der Bundespolizei, Kash Patel, sprach von einem „potenziellen Terroranschlag“. Die beiden festgenommenen Männer hatten zuvor in großem Umfang professionelle, hochfunktionale Sturmgewehre des Typs AR-15, Schrotflinten sowie Pistolen und über 1.600 Schuss Munition eingekauft. Bei der Durchsuchung im Mietshaus sowie in einem Lagerraum nahe Inkster fanden die Ermittler außerdem geladene Handfeuerwaffen, taktische Kampfwesten und Militärrucksäcke sowie GoPro-Kameras zum Aufzeichnen der geplanten Anschläge. Konkret hatten sich die Attentäter offenbar den Vorort Ferndale als Hauptziel ausgesucht, der jedes Jahr zur Pride-Parade mehrere zehntausend Besucher empfängt und als Epizentrum der Community im Bundesstaat gilt.   

Terroranschlag verhindert 

Die beiden Tatverdächtigen wurden jetzt in dieser Woche angeklagt, eine erste Haftanhörung ist für kommende Woche geplant. Die beiden Verteidiger der Tatverdächtigen, die Anwälte William Swor und Amir Makled, lehnten eine Stellungnahme ab. Allerdings hatte Makled vorab betont, die ganze Anklage beruhe nur auf „Hysterie“ und „Panikmache“. Die US-Generalstaatsanwältin Pam Bondi bewertet die Lage anders, sie erklärte auf X: „Unsere amerikanischen Helden haben einen Terroranschlag verhindert.“ 

Der schwule Ex-Bürgermeister von Ferndale, Dave Coulter, erklärte: „Es ist beunruhigend und sehr verstörend, von dem mutmaßlichen Komplott zu hören. Der Schmerz über die Tragödie im Pulse Nightclub in Orlando, Florida, vor neun Jahren, als ich Bürgermeister von Ferndale war, ist in der Gemeinde immer noch tief zu spüren.“ Im Jahr 2016 tötete ein Islamist 49 Menschen in dem beliebten LGBTIQ+-Nachtclub. Das jetzt verhinderte Attentat ist bereits der zweite Vorfall in diesem Jahr im Raum Detroit, im Mai dieses Jahres nahm das FBI bereits einen Islamisten fest, der monatelang einen Anschlag auf eine Einrichtung der US-Armee vor Ort geplant hatte. 

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