Gedenkzebrastreifen in Florida Der Pulse-Gedenk-Zebrastreifen wurde klammheimlich nachts überpinselt
Wie angekündigt wurde in Florida jetzt der Regenbogen-Zebrastreifen bei der Pulse-Gedenkstätte in Orlando als Andenken der Opfer des Amoklaufs übermalt. Mitarbeiter des Verkehrsministeriums (FDOT) überpinselten das Symbol in der Nacht auf heute. Im Jahr 2017 war der Regenbogen-Zebrastreifen an der West Esther Street installiert worden, um an die 49 ermordeten LGBTIQ+-Menschen aus dem Jahr 2016 zu erinnern.
Entweihung des LGBTIQ+-Symbols
Die queere Community ist geschockt und spricht von einer Entweihung. „Mitten in der Nacht hat das FDOT unseren Regenbogen-Zebrastreifen am Pulse Memorial übermalt. Eine Tragödie, dass wir so hart daran gearbeitet haben, Kraft aus dem Schmerz zu schöpfen. Ein Regenbogen-Zebrastreifen, der Freude auslöste und unsere Liebe zu allen Menschen zeigte“, so die demokratische Abgeordnete Anna V. Eskamani aus Orlando auf X, die weiter beteuerte, dass vorab daran gearbeitet worden sei, das wichtige Symbol für LGBTIQ+-Menschen in Orlando zu erhalten.
„Dann hat das FDOT offenbar mitten in der Nacht ohne Vorankündigung und ohne Warnung den Zebrastreifen übermalt und die Stadt nicht informiert. Das ist unglaublich beschämend. Dass dies mitten in der Nacht geschehen ist, unterstreicht, dass man versucht, seine Bigotterie zu verbergen. Das ist einfach nur absurd. Es ist unglaublich autoritär und faschistisch. Der Staat Florida schleicht sich in unsere Städte, um seine kranke politische Agenda in einer Frage durchzusetzen, die nicht einmal politisch ist. Es ist buchstäblich ein Denkmal.“
Bürgermeister ist erschüttert
Ähnlich reagierte auch Bürgermeister Buddy Dyer auf die Aktion: „Wir sind erschüttert darüber, dass der Staat über Nacht den Pulse-Memorial-Zebrastreifen auf der Orange Avenue übermalt hat. Diese gefühllose Aktion, einen Teil eines Denkmals für das damals größte Massaker in unserem Land ohne jegliche Diskussion hastig zu entfernen, ist ein grausamer politischer Akt. Während der Staat daran arbeitet, die Erinnerung an die Opfer der Pulse-Tragödie durch das Überstreichen des Zebrastreifens auszulöschen, wird das Engagement unserer Gemeinde, die 49 zu ehren und die Gedenkstätte fertigzustellen, niemals nachlassen.“
Und Senator Carlos Guillermo Smith, der erste offen schwule Latino in der Regierung von Florida, betonte: „Ich kann nicht glauben, dass die DeSantis-Regierung diese feindselige Handlung gegen die Stadt Orlando begangen hat, dass sie die Familien und Überlebenden dieser schrecklichen Tragödie beleidigt hat und dass sie dies auf diese Weise getan hat. Natürlich haben sie dies mitten in der Nacht getan, weil sie wussten, dass das, was sie taten, falsch war. Ich hoffe, dass die Stadt Orlando diese Farben wieder auf ihr Eigentum malt und dass sie den Bundesstaat Florida verklagt.“ Gouverneur Ron DeSantis hatte zuvor angewiesen, dass staatliche Einrichtungen im Bereich Transportwesen „frei und sauber von politischen Ideologien“ sein müssen.
Brandon Wolf, der den Amoklauf im Club Pulse überlebt hat, erklärte: „In der Dunkelheit der Nacht kamen sie, um unser Zeichen der Solidarität, unsere Erklärung, dass wir niemals vergessen werden, zu löschen. Die Feiglinge, die sich von unserem Leben bedroht fühlen, sollten sich glücklich schätzen, dass sie nicht ihre Lieben begraben mussten – und dann zusehen mussten, wie der Staat kam und ihre Erinnerung schändete.“