ESC in der Schweiz Referendum will den ESC verhindern und spricht von Satanismus, Okkultismus und Steuerverschwendung
Das gab es in dieser Form auch noch nie in der Geschichte des Eurovision Song Contest – gegen die Durchführung des internationalen Musikwettbewerbs im kommenden Jahr in der Schweiz regt sich jetzt massiver Widerstand. Die Rede ist von Satanismus, Okkultismus und Steuerverschwendung.
Referendum gegen den ESC
Die christlich nationalkonservative Eidgenössisch-Demokratische Union, kurz EDU, sowie auch die Schweizer Volkspartei (SVP) und der Bund der Steuerzahler setzen sich mit Nachdruck für ein Referendum in verschiedenen möglichen Austragungsstädten ein, zunächst in Bern und Zürich, dann auch in Genf und Basel. Wo der ESC nach dem Sieg von Nemo in diesem Jahr in der Schweiz 2025 tatsächlich stattfinden soll, ist bisher noch unklar und entscheidet sich erst Ende August, die Vorbereitungen laufen allerdings bereits.
Ziel des Referendums ist es dabei, zu verhindern, dass Steuergelder für die Durchführung des ESC verwendet werden. In der Tat müssten die angedachten Kosten von umgerechnet rund 41 Millionen Euro größtenteils durch Steuerzahler finanziert werden. Die EDU fordert deswegen nun, dass alle Kredite und Finanzleistungen des ESC vorab durch eine Abstimmung der Bevölkerung legitimiert werden müssen – versagt die Mehrheit das Geld, könnte dies dann das Ende des ESC in der Schweiz bedeuten.
„Peinlicher Regenbogen-Anlass“
Laut dem Schweizer Tagesanzeiger arbeitet die Partei bereits mit Hochdruck daran, fristgerecht die Anträge für ein solches Referendum fertigzustellen. Die SVP unterstützt in Bern das Vorhaben, in Zürich indes bisher nicht. Allerdings erklärte SVP-Präsident Marcel Dettling, der ESC sei eine Geldverschwendung: „Das Geld sollte besser den schwer betroffenen Unwettergeschädigten gespendet statt für diesen peinlichen Regenbogen-Anlass verschwendet werden.“ Der Bund der Steuerzahler wird höchstwahrscheinlich ebenso der Idee eines Referendums zustimmen.
Für die christliche Partei EDU scheint das Verhindern des ESC zu einer Herzensangelegenheit geworden zu sein, online fordert sie „Stoppt den ESC in der Schweiz“ und spricht von einer Polit-Show, die zu einem „Imageverlust“ für die Schweiz führen würde. „In den letzten Jahren hat sich der ESC zunehmend zu einer Veranstaltung entwickelt, bei der sich antisemitische Vorfälle häufen und immer mehr Auftritte Satanismus und Okkultismus zelebrieren“, so die EDU weiter. Diese „jugendgefährdenden Kulte“ dürften nicht von Steuergeldern bezahlt werden.