Leserumfrage Was heißt eigentlich „Gut im Bett“?
Wer gut im Bett sein will sollte leidenschaftlich sein, den Partner akzeptieren, auf ihn eingehen. Gerade im Bett ist es wichtig, nicht nur zu Rammeln, sondern Gefühle zu zeigen und zu genießen. Und auch mal mit seinem Partner lachen können. Als Single sollte man an sich arbeiten, und in einer Partnerschaft sollte man zusammen an einer Beziehung arbeiten. Wenn man jemanden im Bett hat, den man vorher nicht kannte, sollte man sich zumindest vorher mal mit ihm unterhalten haben. Durch gezielte Fragen erfährt man schnell, auf was der andere steht, damit man vorher weiß, in welche Richtung der Abend verläuft. Und dann kann man entscheiden, ob man das will, oder das Ganze doch besser abbricht. Letztendlich ist es ja auch wichtig, wenn man den Menschen mitnimmt, dass es auch ihm im Bett gut geht.
Man sollte sich aber auch selbst weiterentwickeln, Sachen ausprobieren, was einem gefällt oder aber auch nicht gefällt. Ich teste das aber lieber erst alleine aus, bevor ich etwas Neues mit einem Partner ausprobiere. Ich bin Single, weil ich mit den meisten meiner „Beziehungsversuche“ auf die Schnauze gefallen bin. Das ist in Magdeburg und Dresden sowie in allen anderen Städten nicht einfach, den Richtigen zu finden. Sollte er mir morgen begegnen, wäre ich aber für eine Beziehung bereit.
Schlecht im Bett sind für mich Männer, die nicht auf eine gewisse Hygiene achten. Auch damit habe ich Erfahrungen gemacht und das war nicht gerade angenehm. Einen schlechten Liebhaber würde ich den nennen, der nur auf seine eigenen Bedürfnisse achtet und andere nur dazu benutzt, schnell seine eigenen Bedürfnisse zu befriedigen.
Cornel aus Magdeburg / Dresden
Als Schwester der Perpetuellen Indulgenz lebe ich teilzeitzölibatär. Die Anbahnung oder Ausübung geschlechtlicher Vereinigungen ist mir also während meiner gemeinnützigen Arbeit für die Gemeinde nicht gestattet. Aber selbstverständlich sprechen wir mit Menschen über Fleischeslust und die damit verbundenen Freuden und Herausforderungen. Außerdem schöpfe ich aus einem reichhaltigen Reservoir an amourösen Abenteuern, denn, wenn ich en privée verkehre, verkehre ich auch gerne untenrum.
Was als "gut im Bett" empfunden wird, hängt zweifelsohne von den individuellen Vorlieben und Bedürfnissen der beteiligten Personen ab. Für mich ist es unverzichtbar, dass die Kommunikation dabei stimmt und Konsens darüber herrscht, wohin die Reise gehen soll. Nur so kann sichergestellt werden, dass alle Beteiligten glücklich und zufrieden sind - und das ist doch das Ziel allen Verkehrs.
Ich selber achte nicht auf die jeweilige Ausstattung, sondern lege großen Wert auf technische Fertigkeiten. Und dabei ist es ziemlich nachrangig, welches Gerät wie gebaut ist. Hauptsache es passt und schmeckt.
Großen Wert lege ich auf Kreativität und Spontaneität. Wozu die ausgetretenen Wege gehen? Wenn man zusammen auf eine Reise geht, dann ist Empfänglichkeit für neue Erfahrungen, Fantasien und Abenteuer das A und O für eine interessante gemeinsame Zeit. Apropos Zeit, ich nehme mir ausgesprochen gerne viel Zeit für gemeinsame Schäferstündchen. Im Alltag wird schon genug gehetzt und am Ende sind alle gestresst. Das gilt es unbedingt zu vermeiden. Post festum sollen alle entspannt und befriedigt sein. Das geht natürlich nur, wenn alle Beteiligten ein positives Körpergefühl haben und sich nicht von vermeintlichen Schönheitsidealen in die Irre führen lassen. Daher kämpfe ich jederzeit gegen Body-, Kink- oder Fetish-Shaming. Übrigens: Bei mir finden fleischliche Vereinigungen gar nicht im Bett statt, sondern im Kopf!
Daphne aus Berlin
Das ist doch relativ. Es kommt auf die Atmosphäre, den Moment und die Stimmung an. Die schafft schon mal die gewisse Geilheit und dann natürlich der Typ. Ich hatte mal einen optisch wunderschönen Mann, der nur auf sein Äußeres bedacht war und der das ganze Jahr nur für die CSD-Demo trainierte. Der Sex war nicht gut. Er sah gut aus, hatte auch ein schönes Geschlechtsteil, dachte aber fatalerweise, das reicht für den Sex. Dabei war er so langweilig, da hätte ich mir auch einen Porno anschauen können.
Gut im heißt, dass beide befriedigt sind und ihren Spaß hatten. Dass sich beide gehen lassen konnten und es genossen haben. Bei den letzten beiden Männern, mit denen ich hervorragenden Sex hatte, ist inzwischen eine richtige Freundschaft entstanden. Für mich ist es wichtig, wenn es zu Intimitäten kommt, dass man sich auch danach noch kennt und in die Augen schauen kann und nicht bei zufälligen Begegnungen einander nicht mehr anschaut. Wenn es körperlich stimmig ist, stimmt es auch seelisch. Nicht der Sex allein bedeutet für mich gut im Bett, auch das Gespräch davor und danach gehört für mich dazu. Ob es matcht merke ich schon beim ersten Gespräch. Ohne Reden kann ich nicht und anonymer Sex in einer Cruising-Bar ist für mich auch nichts. Ein Arsch und ein Schwanz reicht mir nicht, um guten Sex zu haben. Ich habe eine Freundschaft-Plus - kennengelernt in der Sauna - dadurch ist eine geeignete Stimmung mit einen Davor und Danach gegeben. Wir treffen uns seitdem regelmäßig; manchmal sogar nur auf einen Kaffee. Ansonsten bin ich seit zwanzig Jahren mit meinem Mann zusammen, wir führen eine offene Beziehung.
Flo aus Frankfurt
Gut im Bett bedeutete für mich, dass sowohl die andere Person als auch ich nicht nur auf die Befriedigung der eigenen Bedürfnisse schaut. Bei gutem Sex entwickelt man ein Gefühl dafür, was man dem anderen Gutes tun kann, wo die Grenzen des Gegenüber liegen und wie weit man gehen kann. Da muss man im Vorfeld nicht drüber reden oder Details besprechen, das findet man beim Sex gemeinsam heraus. Das ist es doch, was es so spannend und jedes Mal anders macht. Wie der andere atmet, wie er reagiert, wenn man besonders empfindliche Zonen bearbeitet, die Erregung sich steigert oder wie jemand die Kontrolle verliert und wie „Butter“ in den Armen wird, das macht für mich stimmigen und guten Sex aus.
Schon beim Küssen merke ich, ob es vibed. Mein Gegenüber muss gut Küssen können und er muss ein Gefühl für den Rhythmus haben. Es gibt den Spruch: „Everybody knows you dance like you fuck" (Jeder weiß, dass du tanzt, wie du fickst. )
Ich muss mein Gegenüber auch sehen, da bin ich ein Augen-Tier. Es darf aber kein Scheinwerferlicht sein. Ich mag indirektes Licht, eher romantisch und gern mit passender Musik. Es kann aber auch geil sein, wenn man vom Feiern kommt und schon anfängt sich im Hausflur gegenseitig auszuziehen. Obwohl ich sonst ein sehr kommunikativer Typ bin, bin ich beim Sex eher stumm und beschränke mich auf das Wesentliche. Geräusche, die zur Stimmung passen, finde ich auch gut.
Was ich überhaupt nicht mag: Eine Zunge im Ohr, das sollte der Andere spätestens beim zweiten Wegschieben bemerkt haben. Und ich mag keinen Sex mit Publikum, daran sollten nur ich und die beteiligte Person beteiligt sein.
Marshall aus Köln
Was das heißt? Natürlich: dass ER stehen muss und gut erigiert ist. Dabei spielt die Größe für mich eine untergeordnete Rolle. Das es richtig zur Sache geht und vor allem, dass es nicht so einseitig ist. Ich mag es gern richtig anzupacken und möchte ebenso angepackt werden. Als schlechte Bettpartner sehe ich die, die nicht die Initiative ergreifen und einfach nur so daliegen nach dem Motto: Nun mach mal! Da reicht für mich das schöne Äußere alleine nun mal nicht aus. Wichtig ist, dass beide auf ihre Kosten kommen, sich gegenseitig verwöhnen, auch gern abwechselnd einander Vergnügen bereiten.
Auch die Hygiene ist beim Sex für mich sehr wichtig, ich kann gar nicht drauf, wenn die Kerle Haare am Sack haben. Und beim Blasen Haare im Mund haben, möchte ich schon gar nicht. Da kann der Kerl noch so toll aussehen, rasieren hilft da auch nicht mehr. Ich stehe mehr auf Glatzentypen mit Bart, die sind super. Genauso wichtig ist mir die Mundhygiene, da Küssen ja zum Sex gehört. Einige mögen ja Schweißgeruch, das ist auch nicht meins, aber da kann man vorher gemeinsam Duschen. Ebenso wie man vorn und hinten sauber sein sollte.
Mein Fetisch sind Sneaker und Socks, und da kann der Socken schon mal etwas getragen sein und der Fuß gehört auch dazu. Ich mag es auch gern spontan und brauche im Vorfeld keine Absprachen. Da merke ich, ob Sauberkeit zur Lebenseinstellung gehört, oder man sich nur für den Sex vorbereitet hat. Übrigens: Mein Mann beschwert sich auch nicht über mich. Und meinen geilsten Sex hatte ich mit ihm unter der Dusche.
Michael aus Düsseldorf
Bei der Frage denke ich spontan nicht an spezielle sexuelle Aktivitäten, sondern eher an Erfahrungen aus meinen früheren Beziehungen. Durch die habe ich mich persönlich besser kennen gelernt, weil ich gemerkt habe, was ich eigentlich möchte und auf was ich stehe. Früher habe ich mich an meinen Partnern orientiert und nur versucht, zu gefallen. So zu sein, wie andere mich wollten. Das habe ich im Laufe der Jahre abgelegt. Mit meinem jetzigen Mann, mit dem ich seit zwölf Jahren verheiratet bin, habe ich eine Ebene gefunden, in der wir beide zufrieden sind. Es muss der Eine dem Anderen nicht mehr so gefallen, wie am Anfang der Beziehung, sondern wir lieben uns so, wie wir sind. Wir haben ein Alter erreicht, wo man gelassener auf sich selbst und auf das Thema „Sexualität“ blickt. Die Geilheit aus meiner Jugend- und Studentenzeit ist nicht mehr so, wie sie damals war, sie hat sich verändert. Zu einer guten Beziehung gehören - außer Sex – gemeinsame Interessen, Vertrauen und ein gemeinsamer Blick in die Zukunft. Das ist sehr wichtig und stärkt unsere Beziehung ungemein. Ich bin sehr an dem Leben meines Mannes interessiert, an seinem Vorleben, an seinen Interessen. Und umgekehrt ist es genauso. Das A und O einer Beziehung ist das miteinander reden; aber das sollte eigentlich eine Selbstverständlichkeit sein. Wir schauen uns an und erkennen alleine schon an der Körperhaltung oder am Blick, wie der andere tickt. Wir kennen uns und trotzdem ist unsere Beziehung nicht langweilig. Bei älteren, reiferen Partnern ist die Vertrautheit und die Intimität, die man gemeinsam entwickelt hat, das, was eine Beziehung auch zusammenschweißt.
Thorsten aus Vöhl bei Kassel