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Detlef // © vvg
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Leserumfrage 5 vor 12 im Karne – Wahl

vvg - 09.03.2025 - 14:00 Uhr

Ich habe von der Veranstaltung „Wähl Liebe“ - also wählt mit dem Herzen, die deutschlandweit stattfindet, gehört. Leider kann ich nicht dabei sein, da ich arbeiten werde, sonst wäre ich dabei, weil ich Freunde und Bekannte in der Szene habe und sie in ihren Rechten unterstützen möchte. Es ist ein tolles Motto, da die Menschen nicht nur mit dem Verstand, sondern auch mit dem Herzen wählen sollen. Normalerweise sagt das Herz immer die Wahrheit.

Die Demos werden erfolgreich sein, es werden viele Menschen kommen, denn die Organisatoren zeigen auch sonst, dass sie einiges auf die Beine stellen können.

Vor der Wahl und dem Danach habe ich keine Angst, wir leben noch immer in einer Demokratie und da haben wir Verfassungsorgane, die uns vor dem Schlimmsten bewahren. Aber wir müssen wachsam sein. Beispiele, wie die Türkei, Russland und auch gerade die USA zeigen, wie schnell auch ein System von einer Demokratie in eine Autokratie kippen kann. Probleme habe ich derzeit, weil keine etablierte Partei derzeit wirklich wählbar ist, weil sich gerade die demokratischen Parteien gegenseitig so aggressiv angehen, anstatt gemeinsam gegen RECHTS zu stehen.

Die anstehende Wahl wird richtungsweisend für Deutschland und ganz Europa sein und deswegen rechne ich auch mit einer großen Beteiligung, egal ob auch gerade Karneval ist. Europa muss sich seiner Stärke mit 480 Millionen Menschen bewusst sein. Die Staaten in der EU müssen eine Einheit sein. Nur so können sie sich gegen die Globalplayer behaupten und Spaltungsversuche von außen abwehren. 

Ich wünsche mir, dass Parteien gewählt werden, die auch miteinander können und denen nicht die Macht wichtiger ist, sondern die Menschen und die Wirtschaft im Land und dass nicht nur mit Worten und Wahlversprechen.
Detlef aus Leverkusen

Gabriele // © vvg

Wir haben auch in Frankfurt die Aktion „Wähl Liebe“, Da werde ich leider nicht dabei sein können, weil ich zurzeit im Kölner Karneval bin, und die Schnittchen-Sitzung besuche. Da diese Aktion deutschlandweit von den CSD-Veranstaltern organisiert wird und in über 50 Städten stattfindet, werde ich versuchen, in Köln mit meiner Frau dabei zu sein. Ich finde diese Aktion sehr gut, denn es geht um die Sichtbarkeit von lesbisch, schwul und trans, die es auch weiterhin in der Zukunft geben soll. Zurzeit sind die Zeichen politisch ja sehr angespannt. Je mehr und je größer diese Veranstaltung wird, um so sichtbarer sind wir. Wir sind ja keine kleine marginalisierte Bewegung und wenn man von den geschätzten Zahlen ausgeht, sind wir in Deutschland bestimmt neun Millionen Menschen, also jeder zehnte!

Wenn man sich umschaut, sieht und spürt man das lesbische, schwule und Trans-Menschen Bedrohungen ausgesetzt sind. Das betrifft nicht nur körperliche Bedrohungen. Und auch den Schutz von jungen Menschen, die sich gerade in ihrer Selbstfindungsphase befinden, würde es empfindlich stören. Da ist es wichtig, dass wir heute auf die Straße gehen und uns zeigen und den jungen Menschen Vorbilder sind. Wir finden auf diesen Demos Gleichgesinnte und gerade das ist wichtig für die jungen, damit sie wissen, dass sie nicht allein sind.

Die Wahl mitten im Karneval empfinde ich als richtungsgebend. Normalerweise sind Winterwahlen weniger gut als die im Sommer. Aber dieses Mal, wo es um die Zukunft für Deutschland geht, wird es eine starke Beteiligung geben. Ich bin gegen die Verteufelung von demokratischen Parteien, aber gegen RECHTS muss man seine Stimme abgeben, auch wenn das Ergebnis nicht so aussehen wird, wie man es sich wünschen würde.
Gabriele aus Frankfurt a. M.

Jan // © vvg

Ich bin heute sehr auffällig bei der Demo „Wähl Liebe“ in Köln dabei, weil ich für die Rechte der LGBTIQ* demonstrieren und Farbe bekennen möchte. Niemand sollte Angst haben, wen er lieben und wie er sein möchte. Es geht darum, dass sich alle verstehen und auch in Zukunft lieben können - egal welches Geschlechts oder welche sexuelle Orientierung sie haben. Dazu geht es darum, bei der bevorstehenden Wahl klarzustellen, dass das „Blaue Zeug“ weg muss und man eine demokratische Partei wählt. Ich weiß nicht, ob in meiner Heimatstadt Mönchengladbach auch eine Demo stattfindet, aber ich habe mich entschlossen nach Köln zu fahren, um hier dabei zu sein. Ich finde es gut, dass wir zeigen, dass wir nicht nur zur warmen Jahreszeit demonstrieren können, sondern auch im Winter. Und wir wollen auch im Karneval und bei Kälte die Buntheit des Regenbogens zeigen.

Wenn ich die vielen Menschen auf dem Neumarkt sehe, glaube ich, dass auch mitten im Karneval, eine Woche vor dem Rosenmontag, die Menschen wählen gehen werden - gerade zu dieser wichtigen Wahl, auch wenn es zu einem nicht so günstigen Zeitpunkt stattfindet. Ich gehe 100%ig wählen, auch wenn ich die Befürchtung habe, dass der Kandidat – die Kandidatin schließe ich von vornherein aus - gewinnen wird, den ich mir am wenigsten wünsche. Er ist mir zu egoistisch. Ich wünsche mir, dass es besser wird, denn durch die wirtschaftliche Lage habe ich vor Kurzem meine Arbeit verloren. Auch die Beschneidung des Bürgergeldes macht mir Sorgen, denn ich möchte arbeiten, aber mir auch keine finanziellen Sorgen machen müssen, wenn ich eine Zeit ohne Arbeit überbrücken muss.
Jan aus Mönchengladbach

Klaus // © vvg

Ja, ich unterstütze die Demo „Liebe“ am 15. Februar 2025. Sie ist ein klares Zeichen gegen Hass, gegen rechte Hetze – und gegen Parteien wie die AfD, die unsere Demokratie von innen heraus angreifen. Die CSD-Community kämpft für Vielfalt und Menschenrechte für ALLE, denn eine gerechte Gesellschaft gibt es nur, wenn alle die gleichen Rechte haben.

Karneval zeigt uns jedes Jahr, wie schön ein buntes, friedliches Miteinander sein kann. Wir feiern zusammen, lachen, singen, tanzen – völlig egal, woher jemand kommt, wen er liebt oder wie er lebt. Genau diese Freiheit greift die AfD an. Sie ist ein rassistischer Haufen, der Menschen aufgrund ihrer Hautfarbe, Herkunft, sexuellen Orientierung oder ihres Geschlechts benachteiligt. Sie arbeitet mit Verschwörungstheorien, Mythen und Lügen, um ihre Ziele zu erreichen. Doch ihr wahres Feindbild ist nicht eine bestimmte Minderheit, sondern das freiheitliche System, das unterschiedliche Lebensweisen ermöglicht. Wer für die AfD stimmt, trägt eine Verantwortung: Man wählt eine Partei, die eine willkürliche, autokratische Herrschaft anstrebt und letztlich andere Menschen ausgrenzen will. Und wer das mit Frust oder „Protest“ entschuldigt, macht es sich zu leicht. Demokratie bedeutet Verantwortung – für sich selbst und für andere.

Ich habe Angst davor, dass viele Wähler dem Populismus und dem Versprechen einfacher Lösungen auf den Leim gehen. Doch meine Hoffnung ist größer als meine Angst. Ich hoffe, dass wir solidarischer werden, dass wir Haltung zeigen und dass wir uns nicht spalten lassen. Ich hoffe, dass Vielfalt als Stärke erkannt wird – und nicht als Bedrohung. Ich hoffe, dass wir eine Zukunft gestalten, in der kein Mensch Angst vor Diskriminierung haben muss.

Helau, Alaaf – und kein Millimeter nach rechts!
Klaus Nierhoff, Schauspieler

Sven Lehmann // © vvg

Ich bin sehr überwältigt, dass so viele Menschen - nicht nur hier in Köln auf die Straße gegangen sind - um für die Freiheit, die Menschenrechte und unsere Vielfalt zu demonstrieren. Organisiert wurden die vielen Demonstrationen in mehr als fünfzig Städten durch die Organisatoren der örtlichen CSDs. Wir kennen die CSDs ja eigentlich aus dem Sommer, aber wie sich hier zeigt: der CSD ist keine Schön-Wetter-Bewegung, sondern eine Bewegung, die immer bereit ist auf die Straße zu gehen, wenn es wichtig und richtig ist. Das ist genau gegenwärtig sehr nötig, denn bei der kommenden Wahl geht es um sehr, sehr viel, damit unsere erkämpften Rechte nicht wieder zurückgedreht werden, damit die „Ehe für alle“ erhalten bleibt, damit das Selbstbestimmungsgesetz erhalten bleibt und dass wir noch verfassungsmäßigen Schutz bekommen.

Die anstehende Wahl fällt mitten in die Karnevalszeit. Nicht nur im Rheinland gibt es sehr viele Möglichkeiten zu feiern und einen zu trinken. Aber wichtig ist, entweder vorher bei der Briefwahl oder am Wahltag selber kurz nüchtern zu sein, ins Wahllokal zu gehen und für Vielfalt und Freiheit zu stimmen – gegen Extremismus und gegen RECHTS.

Meine persönliche Angst gegenwärtig ist die, dass die Gesellschaft immer weiter auseinanderfällt, das wir auseinander gespalten werden und das Rechtsextreme damit Erfolg haben, uns gegeneinander aufzuwiegeln.

Meine Hoffnung ist, dass es ganz, ganz viele Menschen gibt, die das nicht wollen, die sich überall in Deutschland jeden Tag engagieren, die auf die Straße gehen und die deutlich zeigen: wir lassen uns nicht auseinanderspalten und gegeneinander aufhetzen. Wir wollen eine Gesellschaft sein, zu der alle dazu gehören.
Sven Lehmann, aus Köln

Thorsten // © vvg

Ich kann leider aus privaten Gründen am 15.02 nicht auf den deutschlandweit stattfindenden Demos „Wählt Liebe“ dabei sein. Ich finde es aber super wichtig, dass in der ganzen Bundesrepublik im Augenblick verschiedene Demonstrationen zum Thema Gleichberechtigung und gegen eine Politik der Ausgrenzung stattfinden. So wie im Artikel 3 unseres Grundgesetzes, die Würde des Menschen ist unantastbar – und das betrifft jeden Menschen, egal auch wie er liebt oder wo er herkommt. Sehr wichtig finde ich, das jedeR zur Wahl gehen sollte, um ihre bzw. seine Stimme abzugeben – wer nicht wählen geht, unterstützt auch immer diejenigen, die man auf keinen Fall wählen sollte.

Es ist traurig zu sehen, dass es in unserem Land so viele Stimmen gegen Minderheiten und Vielfalt gibt. Wenn ich sehe, wie sich die politische Lage in vielen unserer Nachbarländer entwickelt hat, macht es mir Angst, denn ich wünsche mir, dass unsere Gesellschaft eine vielfältige ist und weiterhin eine bunte bleibt … 

Was wäre eine Welt ohne Farben und ein bisschen Glitzer? Sie wäre doch einfach nur langweilig!

JedeR sollte das Recht haben, so zu sein, wie sie/er ist oder sein möchte und sollte Angst haben müssen, den geschaffenen Safe-Space zu verlassen. 

In den letzten Jahrzehnten wurde so viel erkämpft (und auch das war nicht immer einfach gegen einen Mainstream zu kämpfen), aber ich möchte, dass es erhalten bleibt und sich so weiterentwickelt, damit jeder auch in Zukunft ihr/sein Leben frei gestalten kann. Es macht mir wirklich Angst zu sehen, dass es gerade in eine andere Richtung zu laufen scheint. Wir und jeder Einzelne hat es selbst in der Hand, dass eine Politik der Intoleranz nicht weiter an Stärke gewinnt. 
Thorsten aus Hamburg

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