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Meilenstein für Jonathan Bailey

Jonathan Bailey Ein Zeichen für die ganze Community: Ein schwuler Hauptdarsteller trägt den Sommerblockbuster 2025

ms - 19.06.2025 - 15:30 Uhr
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Pünktlich zum Start des neuen „Jurassic World“-Blockbusters meldete sich jetzt der schwule Hauptdarsteller Jonathan Bailey zu Wort: Es mache ihn stolz, in so einem großen Film als offen homosexueller Mann eine der Hauptcharaktere zu spielen, gleichzeitig spüre er auch großen Druck dabei. Das Ganze sei nicht weniger als eine kleine Revolution in Hollywood. 

Eine Wiedergeburt – auch für Bailey

„Jurassic World: Die Wiedergeburt“ ist der inzwischen siebte Spielfilm innerhalb der Jurassic-Park-Reihe, der abgekoppelt von den Vorgängern eine neue, unabhängige Geschichte erzählt. Dabei bricht ein Expeditionsteam zu einer einsamen Insel auf, um dort Dinosaurier-DNS für die Entwicklung von dringend benötigten Medikamenten zu gewinnen. Nebst Bailey sind in den Hauptrollen Scarlett Johansson (Avengers-Filme) und  Mahershala Ali (Oscar als bester Nebendarsteller für den schwulen Film „Moonlight“) zu sehen. Am 2. Juli startet der Film auch in den deutschen Kinos.   

Bailey betonte dabei jetzt, dass der Sommerblockbuster nicht nur seine bisher größte Filmrolle darstelle, sondern auch anderweitig ein Meilenstein sei – es sei ein Moment „von großer persönlicher und kultureller Bedeutung.“ International bekannt wurde der 37-Jährige ab 2020 durch seine Rolle Anthony in der Netflix-Serie „Bridgerton“, die er bis heute verkörpert – ein Ende ist bisher nicht in Sicht. Mit seiner tragenden Rolle in den zwei „Wicked“-Kinofilmen spielte er sich in die erste Riege der Hollywood-Darsteller, die er nun mit Jurassic World weiter festigen dürfte. In der Gay Community sorgte der schwule Schauspieler mit der Mini-Serie „Fellow Travelers“ an der Seite von Matt Bomer für viel Aufsehen. Privat engagiert sich Bailey seit Jahren für obdachlose queere Jugendliche sowie für junge LGBTIQ+-Menschen an Schulen. Im letzten Jahr gründete er seine eigene Stiftung „The Shameless“, um Geld für LGBTIQ+-Initiativen einzusammeln. 

Eine Hauptrolle mit Signalwirkung 

Trotz seines Erfolges ist nicht alles heile Welt bei dem britischen Schauspieler – vor seinem Coming-Out 2018 warnten ihn viele, heimlich schwule Kollegen, diesen Schritt zu gehen. Und auch homophobe Gewalt ist dem 37-Jährigen nicht unbekannt, nach einer queeren Gala wurde er 2023 in Washington DC von unbekannten Tätern auf der Straße angegriffen und homophob beschimpft.  

Für ihn ist es also auch im Jahr 2025 keine Selbstverständlichkeit, als offen schwuler Mann mit der Darstellung eines Paläontologen eine der Hauptrollen in einem der wahrscheinlich erfolgreichsten Sommerblockbuster des Jahres zu spielen. Baileys Dr. Henry Loomis ist eine geerdete, intellektuell neugierige Figur – weit entfernt von einigen der schrofferen Action-Helden des Franchise. 

Outing trotz Warnungen 

Dabei zeige er der Welt eindrucksvoll auf: Auch LGBTIQ+-Schauspieler können massenwirksame Filme ohne Kompromisse tragen. Eigentlich eine Selbstverständlichkeit? Leider noch immer nicht in Hollywood. „Die konservativsten Gespräche, die ich jemals über meine offene Sexualität geführt habe, kamen von anderen schwulen Männern in der Branche. Sie alle sagten: ´Bekenne dich nicht dazu – du schränkst deine Karriere ein‘.“ 

Inzwischen seien einige Studios dazu übergegangen, explizit schwule Schauspieler für Rollen zu casten – allerdings nicht unbedingt aufgrund eines tatsächlichen Umdenkens, sondern oftmals wohl eher aus taktischen Imagegründen, so Bailey: „Es ist großartig, dass wir die Menschen nicht mehr dazu ermutigen, zu verbergen, wer sie sind. Aber es zeigt auch, dass Sexualität zu einer Ware wird. Wir müssen immer noch sicherstellen, dass sie authentisch ist und nicht nur ein Kästchen zum Ankreuzen.“ 

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