Dokureihe über Daniel Küblböck Die ARD widmet sich im Detail dem bayerischen Entertainer
Er war der liebevoll verrückt-bunte Vogel bei der ersten Staffel von „Deutschland sucht den Superstar“ im Jahr 2002 und keiner ahnte damals, wie grausam die Geschichte einst enden sollte – die Rede ist vom queeren Entertainer Daniel Küblböck (†33), der im September 2018 auf einem Kreuzfahrtschiff nach New York verschwand. Nun widmet sich eine neue, dreiteilige ARD-Dokumentation ausführlich dem Leben des jungen Mannes aus Niederbayern – und veröffentlicht auch die letzten Worte von Küblböck, festgehalten in einer Sprachnachricht.
Letzte Worte an den Ex-Freund
Anlässlich von Küblböcks 40. Geburtstag Ende August zeigt die ARD die „Küblböck-Story“ und geht dabei im Detail auch dem bis heute mysteriösen Verschwinden von Küblböck an Bord der AIDA-Luna im Nordatlantik vor Neufundland nach. Kurz zuvor schickte er eine letzte Sprachnachricht an seinen Ex-Freund Manuel Pilz – mit brüchiger Stimme erklärte der Entertainer, der zuletzt mit einem weiblichen Look experimentierte, darin: „Hallo Manni, ich bin’s, der Daniel, äh, also die Lana eigentlich… ich wollte dir nur sagen, dass ich gern von diesem Schiff hier runter möchte. Ich würde gern nach New York fliegen. Auf dem Schiff klappt irgendwie nichts, wie ich es mir, äh, ruf mich doch bitte zurück… alles klar, mach’s gut. Ciao.“
Sprung in den Nordatlantik
Was genau anschließend in den Stunden danach mit Küblböck emotional geschehen ist, ist unklar. Am kommenden Morgen um 5.03 Uhr zeichnet eine Überwachungskamera an Bord des Schiffes auf, wie er zielgerichtet über die Reling steigt und in den eiskalten Nordatlantik springt, der zu dieser Jahreszeit eine Temperatur von 10 bis 12 Grad hat. Trotz umfangreicher Suchaktionen wird Küblböck nicht aufgefunden, im Jahr 2021 wurde er daraufhin offiziell für tot erklärt.
Die Dokumentationsreihe zeichnet dabei nicht nur die letzten Stunden des jungen Bayern nach, sondern beleuchtet auch, wie sehr sich der 33-Jährige in den Monaten zuvor verändert hat und immer mehr seine Identität erforschte – er trat bisweilen in femininer Kleidung auf und nannte sich immer wieder Lana Kaiser. Auf dem Kreuzfahrtschiff soll er damit offenbar vielerorts angeeckt sein, die Rede ist von homophoben Kommentaren und einer Auseinandersetzung in der Disco. Andere Gäste an Bord berichteten später, Küblböck sei „partyfreudig, aber auch angespannt“ gewesen. Ob diese Erfahrungen ausschlaggebend für seinen Suizid gewesen sind, bleibt offen.
Freunde und Wegbegleiter kommen in der ARD-Dokumentation auch immer wieder zu Wort. Drag-Queen Olivia Jones erklärte dabei: „Wenn es eine queere Ikone gibt, dann ist es Daniel. Er war so viel mehr als ein schrilles Huhn im Fernsehen. Deswegen finde ich es sehr wichtig, dass wir noch einmal sprechen.“ Die Doku-Reihe ist ab dem 26. August in der Mediathek abrufbar.