Shoppen macht glücklich Freude zwischen Luxus und Selbstbewusstsein
Die meisten Deutschen geben ihr Geld für Konsum aus: Wir kaufen regelmäßig Kleidung, Technikgeräte und Entertainmentgüter – doch warum, wo die meisten doch sowieso alles bereits haben, was man zum angenehmen wie praktischen Leben braucht? Nun: Beim Einkaufen erleben wir oft den gleichen Kick wie beim Essen oder gar Sex, denn auch hier wird das so genannte Glückshormon Dopamin ausgeschüttet. Verkürzt kann man also sagen, Shoppen macht glücklich – aber warum und wie lange?
Prinzip Gewohnheit
Gewohnheit ist ein Glücksfaktor, den man durch Shoppen leicht triggern kann: Und so kaufen wir (außer man braucht wirklich etwas Neues oder Kaputtgegangenes) vor allem aus emotionalen Grünen ein. Ein Belohnungskauf oder Frustkauf hilft kurzzeitig über ein Tief hinweg und man fühlt sich besser. „Kurzzeitig“ ist jedoch bei diesen Arten von Shopping das Stichwort, denn das Glücksgefühl hält meistens nur einige Stunden an.
Prinzip Hormonhaushalt
Wissenschaftlich ist jedoch erwiesen: Shopping mach definitiv glücklich. Grund dafür sind schlicht die Hormone, die etwas in uns bewirken. In diesem Fall ist es das Dopamin – auch als Glückshormon bekannt – das beim Einkaufen ausgeschüttet wird und für ein rundum gutes Gefühl bei uns sorgt.
Prinzip Selbstbewusstsein
Aber nicht nur das Glückshormon sorgt für gute Laune: In der Psychologie ist zudem seit längerem bekannt, dass Shoppen uns das Gefühl gibt, mehr Kontrolle über unser Leben zu haben – sei es hinsichtlich unseres Körpers oder unseres Aussehens, wir fühlen uns einfach selbstsicherer und attraktiver, wenn wir uns mit neuen Dingen umgeben.
Prinzip Luxus
Sich selbst etwas Teures gönnen oder sich mit etwas Luxuriösem zu verwöhnen ist keineswegs verwerflich, sondern schlicht Self Care – und das macht glücklich. Wer sich ab und an selbst etwas schenkt, entstresst sich nicht nur, sondern sorgt für eine kleine Entspannung im Mühlrad des Alltags. Damit hat Shopping auch einen psychologischen und therapeutischen Wert.
Prinzip Positivität
Wenn einen zum Beispiel die grauen, kalten Wintermonate mal wieder runterziehen, ist es durchaus gut, sich bunte Kleidung, einen knalligen Lippenstift oder schön leuchtende Lampen zu kaufen. Auch wenn man mal mit ein bisschen Speckröllchen am eigenen Körper hadert, besorg Dir einfach mal ein richtig schönes Sport-Outfit, das steigert die Motivation und damit durchaus das Glücksgefühl.
Prinzip Soziales
Social Shopping ist hier das große Schlagwort, das Dinge wie Second Hand mit einbezieht: Auch große Marken haben diesen Trend längst erkannt und bieten Second-Hand-Kleidung selbst an, wie z.B. C&A, H&M oder Burberry, denn es mach offenbar auch glücklich Dinge zu teilen, seien es eben gebrauchte Kleidungsstücke oder das Erlebnis selbst. In den Sozialen Medien werden so gekaufte Sachen geteilt, geliked und geshared, so das Shopping zu einem sozialen Event wird, das zufrieden macht.
Prinzip Visualisierung
Es kann tatsächlich für eine Verbesserung des Wohlbefindens sogar bereits ausreichen, nach schönen Produkten zu suchen, ohne diese überhaupt zu kaufen, wie die Wissenschaft herausgefunden hat. Neue Gerüche und farbenfrohe Schaufensterauslagen schaffen beispielsweise ebenfalls sensorische Erfahrungen, die uns von unserem Alltag und Sorgen ablenken können.
Dies kann man auch auf das Internet-Shopping übertragen. Online-Produkte können unsere Vorstellungskraft anregen, während wir uns in zufriedenstellende Umgebungen hineinversetzen, so die Psychologie. Einkaufen und die damit verbundene sensorische Stimulation bringen uns somit dazu, positive Ergebnisse zu visualisieren und schaffen so ein Glücksgefühl.
Prinzip Nachhaltigkeit
Kundinnen und Kunden lassen sich darüber hinaus weitgehend von Überlegungen in Sachen Nachhaltigkeit und Gesundheit beim Einkauf leiten: Diese Gruppe ist auch bereit, mehr für bestimmte Produkte zu bezahlen, wenn diese zum Beispiel nachhaltiger verpackt sind. Diese Verbraucherinnen und Verbraucher wünschen sich zudem, dass die jeweiligen Marken und Unternehmen einen positiven Beitrag zur Gesellschaft leisten. Ethik spielt demnach ebenso beim Einkauf eine zunehmend wichtigere Rolle.
Prinzip Langfristigkeit
Oben wurde erwähnt, dass Shopping in den meisten Fällen nur kurzfristig Glücksgefühle auslöst, es gibt aber drei Aspekte, bei denen Einkaufen durchaus langfristiger glücklich macht:
Emotionen
Wenn man etwas kauft, das sehr stark mit persönlichen und positiven Emotionen verbunden ist, verschafft das durchaus ein lang anhaltendes oder immer wiederkehrendes Glücksgefühl. Zum Beispiel diese eine Jacke in der Lieblingsfarbe, die einen bei vielen Reisen und Ausflügen so schön gewärmt und begeistert hat.
Aktivitäten
Wer sagt denn, dass man nur Dinge kaufen kann: Wer Reisen oder Sport-Erlebnisse ergattern kann, kauft sich damit auch längerfristige Glücksgefühle. Schließlich bekommt man Vorfreude und Erinnerungen inklusive dazu, man verknüpft Emotionen und Eindrücke, die nachhallen. Wer also Aktivitäten statt Produkte kauft, hat auch länger etwas davon.
Selbstlosigkeit
Wenn man Geschenke für andere kauft, bekommt man sogar ein doppeltes Glücksgefühl: für dich selbst und die beschenkte Person. Jeder freut sich nämlich über die Freude des geliebten Menschen mit. Geschenke können so nicht nur unsere Beziehungen stärken, sie stärken auch unser Zufriedenheitsgefühl.