Gesunde Gartenarbeit Wie klappt´s ohne Verletzungen und Zerrungen?
Ein eigener Garten ist eine private Gesundheitsvorsorge, doch das falsche Gärteln kann zum exakten Gegenteil führen und es kommt zu Verletzungen und Zerrungen. Wie „gesund gärteln“ geht, verraten wir Euch im Folgenden!
Dem Rücken zuliebe...
... sollte man darauf achten, dass die Arbeiten im Garten ergonomisch von der Hand gehen: Denn bevor alles blüht und man sich im Grünen entspannen kann, sind Dinge wie Säen, Mähen, Gießen und Stutzen notwendig, die schon mal anstrengend werden können. Damit es dabei nicht zu Verspannungen kommt, sollte man immer auf eine entspannte Körperhaltung achten. Das bedeutet: Der Rücken sollte stets gerade gehalten werden, vor allem beim Abladen und Heben von Sachen. Die Faustregel dazu lautet, in die Knie zu gehen und hüftbreit zu stehen. Und dieser kleine, aber wirksame Tipp kann regelrechte Wunder bewirken: zwischendurch immer wieder die Position wechseln, aufstehen und sich recken und strecken – das beugt einseitigen Belastungen vor und entspannt die Muskeln enorm.
Wer mit diversen Gartengeräten hantiert, sollte darauf achten, dass Mäher, Rechen und Heckenschere die richtige Größe haben oder im Idealfall verstellbar sind, wie zum Beispiel eine praktische Teleskopheckenschere. Zudem sind ergonomische Griffe wichtig, denn diese verhindern taube Finger oder Druckstellen. Ein weiterer wichtiger Gartenhelfer ist ein Gelenke schonendes Kniepolster oder auch ein Rollhocker, schließlich gibt es natürlich viele Dinge am Boden zu tun wie Unkrautjäten oder Einpflanzen. Eine rückenfreundliche Alternative zu diesen Tätigkeiten können Hochbeete sein.
Vorsicht mit den Geräten...
..., denn sie sind auch eine weitere Gefahrenquelle bei der Gartenarbeit. Durch Heckenscheren oder Rasenmäher kann man sich Verletzungen zuziehen und um diese zu vermeiden, sollten diese Geräte stets intakt und rostfrei sein. Für eine sichere Handhabung der Gartengeräte ist es empfehlenswert, immer mit beiden Händen zu greifen, Klingen vom Körper wegzubewegen und nach dem Gebrauch alles sicher zu verstauen. Nützliche Dinge wie Gartenhandschuhe schützen zudem vor ungewollten Verletzungen an Haut oder Nagelbett. Die Haut leidet sowieso oft unter Gartenarbeit, deshalb sind Handcremes im Übrigen ebenfalls ein Muss.
Bei kleinen Verletzungen...
... sollte man auch kleine Erste-Hilfe-Maßnahmen griffbereit haben. Im Päckchen sollten sich Wunddesinfektionsspray oder eine antiseptische Wundcreme befinden, dazu Pflaster, Verbandmaterial, Kühlgel gegen Insektenstiche und eine Zeckenzange. Kommt es trotz allen Vorsichtsmaßnahmen trotzdem beim Gärteln zu einer kleinen Wunde oder einem Schnitt, heißt es im wahrsten Sinn „ruhig Blut“ bewahren und die Blutung stillen, die Wunde reinigen, etwaige Fremdkörper entfernen, desinfizieren und mit einem Pflaster abdecken.
Umgang mit Viren & Co...
... um mögliche Nachwehen bei Verletzungen zu vermeiden, sollten Hobbygärtner regelmäßig ihren Impfpass kontrollieren und ihren Tetanus-Schutz überprüfen, denn auch unscheinbare Kratzer können durch die Bakterien Clostridium tetani zu einer lebensbedrohlichen Infektion mit den Erregern des Wundstarrkrampfes führen. Die Tetanus-Impfung sollte alle zehn Jahre, ab dem 60. Lebensjahr alle fünf Jahre aufgefrischt werden. Ein weiteres Virus, das einem beim Gärteln leider begegnen kann, ist das Hantavirus: Es wird überall dort, wo die Rötelmaus sich wohlfühlt – also in Schuppen oder Scheunen – kann man sich infizieren und die Viren gelangen über eingeatmeten Staub in den Körper, weshalb man zum Schutz bei Arbeiten in einem Gartenschuppen Mundschutz und Handschuhe tragen sollte.
Und dann gibt es noch die leidigen Zecken, die praktisch überall in Büschen oder Gräsern vorkommen. Nach der Gartenarbeit sollte man sich deshalb am ganzen Körper nach den kleinen Biestern absuchen und falls fündig geworden, diese sofort entfernen. Dazu sollte man die Plagegeister mit einer Pinzette, ohne diese zu quetschen, vorsichtig herausziehen. In der Apotheke erhält man die nötigen „Instrumente“ dafür wie eine Zeckenzange, Zeckenkarte oder ein Zeckenlasso.
Achtung bei Pestiziden und Giftpflanzen...
... um sich vor Schädlingen zu schützen und einen blühenden Garten zu haben, greifen Hobbygärtner oft zu chemischen Mittelchen, doch nicht alle sind heimischen Gärten erlaubt oder gar sinnvoll: Nicht nur der Umwelt zuliebe sollte man die Regeln beherzigen, sondern auch für die eigene Gesundheit. Am besten man greift deshalb zu natürlichen Mittel wie Brennnesseljauche oder Kräuterbrühe, das schont zudem im Übrigen auch den Geldbeutel.
Bitte nicht überanstrengen...
... und übertreiben: Man muss nicht im Sommer bei 30 Grad im Garten schuften, denn es droht nicht nur ein lästiger Sonnenbrand, sondern gar ein Hitzschlag oder Sonnenstich. Um das zu vermeiden, sollten Hobbygärtner in der intensiven Mittagshitze lieber ein schattiges Plätzchen aufsuchen und die anstrengenden Arbeiten auf den späteren Nachmittag oder in den nächsten Morgen verlegen. Darüber hinaus sind bei jeder Gartenarbeit im Sommer eine Kopfbedeckung, am besten mit Nackenschutz versehen und eine gute Sonnencreme Pflicht. Um Überanstrengungen zu vermeiden, sollte man zudem regelmäßige Ruhepausen einlegen und ausreichend Flüssigkeit zu sich nehmen – denn Gartenarbeit soll schließlich nicht stressen, sondern dem Entstressen dienen!