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Schwules Kater-Frühstück
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Schwules Kater-Frühstück Wie gelingt der Start ins neue Jahr bestmöglich für schwule Jungs?

ms - 01.01.2025 - 10:00 Uhr

Hast du heute Morgen schon in den Spiegel gesehen? Noch verkatert nach den ersten Tagen im neuen Jahr? Zuviel Sekt oder andere Flüssigkeiten, die entweder betrunken, verrückt oder schwanger machen könnten? Wir alle kennen die Faustregel gegen den Hangover: Viel Wasser trinken und an den Elektrolyte-Haushalt denken! Aber wir schwulen Jungs sind doch aus einem besonderen Holz gemacht, dann muss es doch auch ein besonderes schwules Kater-Frühstück geben! 

Gemeinsames Schwitzen? 

Zunächst einmal haben wir Glück, denn rein biologisch vertragen wir Kerle mehr berauschende Flüssigkeiten als das weibliche Geschlecht. Darauf sollten wir uns nicht unbedingt etwas einbilden, denn die meisten Damen wissen dafür viel besser damit umzugehen. Jedenfalls sehen wir am Silvestermorgen stets mehr männliche denn weibliche Alkoholleichen, die wie nach einer Zombie-Apokalypse durch die Straßen torkeln. Also was tun, wenn die Achterbahn im Kopf kein Ende nimmt? 

Unsere Hamburger Jungs in der Redaktion schwören ja immer noch auf frischen Hering. Allerdings könnte man seinen Salzhaushalt auch dadurch wieder in Ordnung bringen, indem man das Salz von einem frisch verschwitzten Körper leckt (Die Ureinwohner Nordamerikas machen das bis heute so!). Zu so viel Aufopferung sollten unsere Lover doch bereit sein!? Also schicken wir den Liebsten joggend um den Block und wenn er schwitzend vor uns steht, gehen die Sportübungen inklusive Salzaufnahme zu zweit weiter. Solltet ihr natürlich beide in einem desolaten Zustand sein, müsst ihr euch wohl einen unbeteiligten Dritten dazuholen. 

Wir empfehlen schwule Lieferando-Dienste wie zum Beispiel Romeo, Scruff, Grindr oder Growl. Die Geschmäcke sind ja auch verschieden. Damit wäre der Salzgehalt im Körper wiederhergestellt. Zweiter wichtiger Punkt: Flüssigkeit muss in den Körper. Denn Alkohol entzieht unserem Körper viel davon. Merke, je weniger Flüssigkeit in dir, desto heftiger wird der Kater am folgenden Tag. Also am besten schon am Abend zuvor schlucken, was geht; wir reden natürlich von nichtalkoholischen Substanzen, zum Beispiel Wasser oder spezielle Eiweiß-Cocktails. Flüssigkeit bleibt Flüssigkeit. Direkt vor dem Schlafengehen ist die Vorbereitung auf eine Kater-Minimierung übrigens am effektivsten.

Bewegungen zu zweit 

Ein weiterer Pluspunkt ist frische Luft und Bewegung – beides sorgt dafür, dass der Kater sich bald wieder hinterm Ofen verkriecht. Also, raus in die Parks, frische Luft schnuppern, am besten auch die ein oder andere leichte Bewegungsübung vollziehen. Hinknien und wieder aufstehen eignet sich sehr gut, am besten versteckt hinter Büschen und Bäumen. Da bekommt man eine frische Sauerstoff-Zufuhr praktisch direkt vom Lieferanten vor Ort. Und natürlich macht alles zu zweit mehr Spaß. Also abwechselnd stehen und strecken und die Steifheit in den Gliedern gemeinsam bekämpfen. 

Wer dann immer noch im Kopf Karussell fährt, kann es auch mit fettem Essen versuchen. Es darf glitschig, feucht, verboten sein. Eier, große Würstchen, viel Soße, Burger und Pommes, alles geht und ist gut, denn Fett bindet den Alkohol besser. Kompletter Blödsinn ist übrigens, am nächsten Morgen wieder mit Alkohol anzufangen – die Schotten nennen das: Hair of the Dog. Leider verschleppt man den Hangover damit nur. Auch die Reihenfolge, wann man welchen Alkohol trinken sollte (Bier auf Wein, das lass sein), ist Unsinn. 

Voodoo oder ein Achsel-Fetisch?

Fakt dagegen ist tatsächlich, dass die Kopfschmerzen tags darauf nicht so heftig ausfallen, wenn man hochwertigen Alkohol und nur eine Art von Alkohol trinkt. Es ist wie bei den Jungs: Lieber einen richtig guten Kerl im Bett haben als fünf Loser an einem Abend.Auch jenseits der schwulen Welt gibt es natürlich spannende Ideen, mit dem Kater umzugehen: Auf Haiti zum Beispiel versuchen es die Einwohner gerne mit Voodoo und stecken dreizehn Nadeln in den Korken der Weinflasche. In Puerto Rico schmiert man sich dagegen Zitronensaft unter die Achseln. Vielleicht ideal für manchen Fetisch-Fan aus der Gay-Community? Klingt auch gar nicht so unappetitlich wie die Herangehensweise der Rumänen und Türken, die gerne Pansen verspeisen.

Viel Schlucken!

So oder so, leider muss gesagt werden: Heilen kann man einen Kater nicht. Man muss auch als schwuler Mann etwas Geduld mitbringen. Schlafen und Kuscheln sind aber immer gute Möglichkeiten, um wieder fit zu werden. Wer übrigens auch im Bett liegend noch eine Runde ungewollt Achterbahn im Kopf fährt, bei dem hilft ein psychologischer Trick: Ein Bein aus dem Bett baumeln lassen und dann am Fußboden bremsen. Klingt seltsam, funktioniert aber tatsächlich. 

Ebenso gut ist natürlich eine erhöhte Position beim Schlafen, das mindert die Schwindelgefühle und hilft auch dabei, das Sodbrennen im Zaum zu halten. Als Unterlage kann man dazu problemlos ein paar festere Kissen und oder auch einen festen Mann nehmen, wenn gerade einer greifbar ist. Letzterer hat den Vorteil, dass er einem nach Bedarf auch noch Trinken bringen kann. Und so bleibt am Schluss jene Weisheit bestehen, die uns allen schon so gut bekannt ist: Schlucken, so viel man kann. Das hilft meistens.               

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