Neuer Fokus auf LGBTI* Eine neue Ära für die US-Außenpolitik und LGBTI*-Menschen
Die US Agency for International Development (USAID) ist seit rund sechzig Jahren für die Entwicklungshilfe der USA im Ausland zuständig – nun erstmals legt die mächtige Behörde mit einem Jahresbudget von umgerechnet fast 27 Milliarden Euro einen Fokus auf LGBTI*-Menschen. „Die Einbeziehung von LGBTQI+ führt zu stärkeren Demokratien und Volkswirtschaften. Gewalt, Diskriminierung, Marginalisierung, Stigmatisierung und Kriminalisierung wirken sich negativ auf das Leben von Millionen von LGBTQI+ Menschen auf der ganzen Welt aus und tragen zu Armut und sozialer Instabilität bei“, so die Bundesbehörde in ihrer Erklärung.
LGBTI* in allen Ebenen mitdenken
Künftig will die USAID mit gezielten Investitionen jene Projekte stärker fordern, die sich aktiv im Ausland gegen Diskriminierung von LGBTI*-Menschen einsetzen. Zudem sollen auch alle Mitarbeiter der Organisation in einem mehrstufigen Verfahren für LGBTI*-Menschen sensibilisiert werden. „USAID unterstützt eine Welt, in der LGBTQI+-Personen in der Lage sind, uneingeschränkt an staatsbürgerlichen und demokratischen Prozessen teilzunehmen; gleichberechtigten Zugang zu nachhaltigem Lebensunterhalt, wirtschaftlichen Vermögenswerten und Ressourcen haben; vollen Zugang zu Bildung, Gesundheit, psychischer Gesundheit und anderen Diensten haben, die für persönliches Wohlbefinden und Wachstum unerlässlich sind; und, was besonders wichtig ist, in Zeiten der Not unterstützt werden.“
180-Grad-Wende in der Außenpolitik
Die neuen Richtlinien und Pläne sind nichts weniger als eine 180-Grad-Wende in der Außenpolitik des Landes – unter Ex-Präsident Donald Trump waren zuvor alle Ideen, LGBTI* auf diplomatischem Wege im Ausland zu fördern, untersagt worden. Zu den bekanntesten Programm innerhalb von USAID gehört das PEPFAR-Programm, das sich gezielt für die HIV-Prävention im Ausland einsetzt und derzeit massiv von Republikanern in den USA unter Beschuss steht.