LGBTI*-Jugendzentrum Im schwul-lesbischen Kiez Schöneberg soll LGBTI*-Jugendlichen gezielt geholfen werden
Es ist eines der Kernziele der Berliner Regierung von CDU und SPD: LGBTI*-Jugendliche in den Außenbezirken der Regenbogenhauptstadt sollen besser und verstärkt unterstützt werden. Jetzt wurde beschlossen, dass der Bezirk Tempelhof-Schöneberg ein neues Jugendzentrum für LGBTI*-Jugendliche bekommen soll. Nach Angaben der Senatsjugendverwaltung sollen dafür in den kommenden zwei Jahren 150.000 Euro jährlich bereitgestellt werden.
Neue Anlaufstelle für LGBTI*-Jugendliche in Berlin
Das Jugendzentrum ist dabei als mobile Einrichtung gedacht, an drei Tagen in der Woche wird es im kirchlichen Jugendzentrum Café Albrecht untergebracht werden, an den anderen beiden Wochentagen sind weitere feste Standorte in Marienfelde und/oder Lichtenrade angedacht. Träger wird der evangelische Kirchenkreis sein, der bereits in den vergangenen Jahren Erfahrungen mit LGBTI*-Jugendarbeit gemacht hat.
Einen besonderen Schwerpunkt wolle die neue Einrichtung dabei auf Themen wie das Coming-Out sowie auf Jugendliche mit Fluchterfahrung setzen. Man wolle zudem einen besonderen Schutzraum anbieten. Des Weiteren sollen auch gezielte Projekte in Schulen vor Ort gestartet werden, um auch hier der erlebten Diskriminierung und Ausgrenzung von jungen LGBTI*-Menschen entgegenzuwirken. Der Kirchenkreis hat eine Vollzeitstelle für die Projektleitung und einen Minijob für den Social-Media-Bereich eingeplant und möchte bestenfalls bereits im Oktober dieses Jahres starten.
Grüne befürchten nur kurze Finanzierung
Die Grundidee für ein solches Jugendzentrum wurde erstmals bereits unter der Vorgänger-Koalition angedacht. Gegenüber dem Berliner Tagesspiegel erklärte so dann auch der queerpolitische Sprecher der Grünen-Fraktion, Elias Joswich, dass er sich zwar über die neue Initiative freue, allerdings befürchte, dass das Jugendzentrum „die nächsten Haushalte“ nicht überleben werde. So seien bereits anderweitig in Treptow-Köpenick die Mittel für die LGBTI*-Jugendarbeit gekürzt worden.
Dem gegenüber erklärte eine Sprecherin der Jugendverwaltung, dass das Projekt in Treptow-Köpenick ab 2024 tatsächlich nicht weiter gefördert werden würde, sehr wohl gebe es aber nach wie vor im Bezirk queere Jugendarbeit, dafür stünden auch weiterhin 100.000 Euro zur Verfügung. Zudem gebe es derzeit noch zwei weitere LGBTI*-Jugendzentren in Berlin Mitte sowie im Bezirk Pankow.