Staatliche Porno-Werbung? FPÖ-Politikerin will nichts wissen von Doggy, Rimming und Lecken!
In Österreich macht ein neues politisches Skandälchen die Runde – die rechtskonservative Regierungspartei FPÖ wirft dem grünen Gesundheitsminister Johannes Rauch vor, er würde mit einer neuen Gesundheitskampagne sozusagen eine staatlich finanzierte Porno-Werbung betreiben. Die FPÖ-Abgeordnete Rosa Ecker erstattete nun sogar offiziell Strafanzeige gegen den österreichischen Gesundheitsminister.
STI-Kampagne – nichts weiter als Werbung für Sex?
Ecker zeigte sich gegenüber den Medien sichtlich empört: „Diese Kampagne ist ein Skandal. Unter dem Deckmantel des Gesundheitsschutzes und auf Steuerzahlerkosten macht der grüne Gesundheitsminister im Grunde genommen nichts anderes als Werbung für diverse Sexualpraktiken.“ Damit verstoße Rauch aus Sicht der Politikerin eindeutig gegen das Pornografie-Gesetz des Landes. Dabei geht es um die landesweite Kampagne „Ja. SAFE!“, deren Motive sich derzeit auf Postkarten, Plakaten und Bierdeckeln passend zum Pride-Monat Juni wiederfinden.
Bock auf Rimming? Spitz wie Doggy?
Passend zum jeweiligen Slogan sind dabei bunt eingerahmt Tierköpfe von Hunden, Katzen oder Steinböcken sowie Alltagsgegenstände wie Scheren oder Blümchen zu sehen. Dazu die passenden Fragen wie: „Bock auf Rimming?“, „Spitz auf Doggy?“, „Scharf auf Scissoring“, „Lust auf Lecken“ oder auch „Heiß auf Blümchensex?“ Die Antwort lautet dann jeweils im Sinne der Aufklärungskampagne: „Ja. Safe!“
Das Gesundheitsministerium wirbt damit vor allem für einen offeneren Umgang mit dem Thema Geschlechtskrankheiten und erklärt: „Sexuell übertragbare Infektionen und Krankheiten sind auch heute oft noch ein Tabuthema. Um Sex sorglos und sicher genießen zu können, muss das geändert werden: Nur wer über mögliche Risiken Bescheid weiß, kann sich selbst und andere schützen!“ Die Kampagne richtet sich dabei sowohl an hetero- wie auch an homosexuelle Menschen.
Sexkampagne fürs „Po-Lecken“
Für Politikerin Ecker geht das zu weit, in einer schriftlichen Anfrage an das Gesundheitsministerium spricht sie von einer „perversen Sexkampagne fürs Po-Lecken auf Kosten der Steuerzahler“. Es ginge darum, „Tabus zu brechen“, um so für die verschiedenen Sexualpraktiken zu „werben“. Dabei erklärt Ecker auch offenkundig, dass sie mehrere Begriffe wie das „Rimming“ erst einmal bei Wikipedia sowie auf Hardcore-Seiten wie Pornhub, xhamster oder xvideos habe googeln müssen.
Ecker stellt dabei sogar die Idee in den Raum, dass das Gesundheitsministerium möglicherweise mit den Porno-Portalen zusammengearbeitet habe, die aus ihrer Sicht einzig von der Kampagne profitieren würden. Immer wieder wirft die 54-Jährige dabei auch direkt wie indirekt die Frage auf, wer für die „Schädigung Minderjähriger“ haften würde.
Keine Gefahr für Kinder
Das österreichische Gesundheitsministerium indes wies alle Vorwürfe zurück, man habe bewusst auf die Darstellung von Erotik und Pornografie verzichtet. Ziel es nur gewesen, die Zielgruppe von Jugendlichen und jungen Erwachsenen gezielt durch eine auffällige Sprachwahl anzusprechen. Außerdem liege das Werbematerial vor allem in Nachtlokalen aus, wo Kinder keine Zutritt haben. Auch der österreichische Werberat stimmte inzwischen dem Gesundheitsministerium zu, dass durch die Kampagne Kinder nicht gefährdet seien.