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Wirbel um Rede

Wirbel um Rede Pechstein äußerte sich nachdenklich zur Asylpolitik und dem Familienbild in Deutschland.

ms - 19.06.2023 - 11:30 Uhr
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Die ehemalige Eisschnellläuferin und Bundespolizistin Claudia Pechstein (51) verteidigt jetzt ihren Aufritt beim CDU-Grundsatzkonvent am vergangenen Wochenende. Dort hob sie, gekleidet in ihrer Dienstuniform, unter anderem das traditionelle Familienbild hervor und kritisierte, dass abgelehnte Asylbewerber nicht schneller abgeschoben werden würden.

Debatte um Dienstuniform

Kritik kam an der Olympiagewinnerin auch deswegen auf, weil sie ihre Rede in Dienstuniform hielt, obwohl Polizisten zur Neutralität verpflichtet sind. Pechstein erklärte dazu jetzt gegenüber der BILD-Zeitung: „Ein ausdrückliches Verbot des Uniformtragens auf Parteiveranstaltungen besteht nicht. Ich bin kein CDU-Mitglied. Ich war bei der CDU zu Gast – und zwar als Sportlerin, Beamtin und Bundespolizistin.“ Gemäß der Polizeidienstvorschrift (Dienstkleidung außerhalb des Dienstes) sei das Tragen der Uniform auch außerhalb des Dienstes erlaubt und nur bei Krankheit oder der Ausübung eines öffentlichen Ehrenamtes verboten.

„Ich bin stolz darauf, seit 30 Jahren Bundespolizistin zu sein. Es ist mir eine Ehre, diese Uniform zu tragen. Ich würde sie auch wieder tragen“, so die ehemalige Spitzensportlerin weiter. Im Vorfeld soll sie ihr Auftreten in Dienstkleidung sowohl mit einem Gewerkschaftsvertreter der Bundespolizei als auch einem Vorgesetzten abgesprochen haben.  Das Bundespolizeipräsidium indes erklärte, man habe „unverzüglich eine dienstrechtliche Prüfung eingeleitet“ – über die Dauer des Verfahrens äußerte sich die Behörde nicht.

Lob von der CDU

Seitens der CDU erntete Pechstein viel Lob für ihre Rede, Partei-Chef Friedrich Merz nannte ihren Auftritt „brillant“. Die fünfmalige olympische Goldmedaillen-Gewinnerin hatte so auch erklärt, dass es gerade für ältere Menschen und Frauen wieder in ganz Deutschland möglich sein müsse, öffentliche Verkehrsmittel „ohne ängstliche Blicke“ nutzen zu können. Zur Asylpolitik erklärte sie: „Es ist für uns alle unstrittig, dass man Menschen in Not helfen muss. Aber wenn Menschen zu uns kommen und Asyl beantragen, und ein Richter nach Prüfung aller Fakten zu dem Schluss kommt, dass der Antragsteller kein Recht hat, hier zu leben, dann versteht niemand, dass solche Menschen einfach hierbleiben dürfen.“ Die Aussage wurde Pechstein mancherorts als „rechtspopulistisch“ ausgelegt.

Schwerpunkt Sicherheit

Verbesserungen beim Thema Sicherheit sollten daher wichtiger sein, als „darüber nachzudenken, ob wir ein Gendersternchen setzen oder ob ein Konzert noch deutscher Liederabend heißen darf oder ob es noch erlaubt ist, ein Zigeunerschnitzel zu bestellen. Das sind Themen, die viele Menschen bewegen und die in den Familien mit Kopfschütteln diskutiert werden“, so Pechstein. Thüringens CDU-Chef Mario Voigt stärkte der Bundespolizistin ebenso den Rücken, man solle stolz darauf sein, was sie für unser Land in der Welt erreicht habe. Er sei froh darüber, dass sie auf dem Grundsatzkonvent klare Worte gefunden habe.

Familienbild von Pechstein in der Kritik

Kritik kam von der schwul-lesbischen Organisation innerhalb der CDU, der LSU. Der Verband twitterte: „Liebe Frau Pechstein, alle Kinder, egal ob sie in einer traditionellen Familie, bei Alleinerziehenden oder in Regenbogenfamilien aufwachsen, müssen die gleichen Chancen und Rechte haben. Wir als LSU setzen uns dafür ein, dass die CDU die Partei ALLER Kinder und Familien ist und bleibt.“ Im Fokus der Kritik steht dabei ein Satz von Pechstein: „Die Kinder hierzulande wollen nicht nur einen guten Job, eine heile Familie, eine traditionelle Familie, sie wollen Mama und Papa. Die Familienpolitik der Christlich-Demokratischen Union sollte sich grundsätzlich zuallererst mit der traditionellen Familie beschäftigen.“

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