Angst vor dem Pride?! Behörden warnen, die LGBTI*-Community solle „in Alarmbereitschaft“ sein!
Die Angst vor den Pride-Paraden in diesem Jahr in den USA steigt – die Bedenken wachsen, dass rechtsgerichtete Gruppen oder homophobe Fanatiker gezielt gewaltvolle Angriffe auf CSDs und Pride-Teilnehmer planen könnten. Dabei mehren sich durchaus online auch die Anzeichen dafür. Das nationale US Pride Komitee bestätigt zwar die grundsätzlichen Befürchtungen, gibt aber gleichzeitig auch Entwarnung – man sei auf alles bestens vorbereitet.
Hohe Sicherheitsvorkehrungen landesweit
In Zusammenarbeit mit lokalen, staatlichen und bundesstaatlichen Strafverfolgungsbehörden in New York City und Washington, D.C., werden die Pride-Organisatoren im Land regelmäßig über Bedrohungen informiert und passen ihre Sicherheitsvorkehrungen entsprechend an, sodass sie in der Regel mit den Gruppen vertraut sind, die versuchen könnten, bei ihren jeweiligen Veranstaltungen Ärger zu verursachen. Immer wieder würde dabei auch ein reger Austausch sowohl auf Bundesebene wie auch mit der lokalen Polizei und anderen Sicherheits- und Gesundheitsbehörden stattfinden. Zudem berate man sich auch weltweit mit den Organisatoren anderer Prides, um mögliche Sicherheitsrisiken und Lösungen zu diskutieren.
LGBTI*-Community soll „in Alarmbereitschaft“ sein
So ganz beruhigen mögen die Meldungen alle LGBTI*-Teilnehmer offenbar nicht, den parallel dazu rief die Human Rights Campaign den Nationalen Notstand für die LGBTI*-Community aus, die Drohungen gegenüber Homosexuellen und queeren Menschen steigen mitten im amerikanischen Kulturkampf ebenso weiter an und auch das Department of Homeland Security erklärte direkt in einem nationalen Bericht zur terroristischen Gefahrenlage, dass die LGBTI*-Community in Amerika „in Alarmbereitschaft“ sein sollte.
„Einzeltäter und kleine Gruppen, die durch eine Reihe ideologischer Überzeugungen und persönlicher Kränkungen motiviert sind, stellen weiterhin eine ständige Bedrohung dar“, so der Bericht. Als eines der Hauptzielpunkte für solche Aggressoren gilt die LGBTI*-Community in Amerika. Das FBI rief dazu auf, man möge bereits im Vorfeld „seine Umgebung aufmerksam beobachten und verdächtige Aktivitäten den Strafverfolgungsbehörden melden.“
Pride-Teams sind auf die Gefahrenlage vorbereitet
Die meisten Pride-Organisatoren scheinen trotzdem relativ gelassen auf die Pride-Saison zu blicken. Dan Dimant, Mediendirektor des New York City Pride, erklärte so: „Es ist nichts Neues für uns, dass wir uns in einem schwierigen politischen Klima befinden, und die Prides wurde aus diesem Grund ins Leben gerufen. Der Pride wurde aus politischem Aktivismus heraus geboren, und so wie ich das sehe, ist es dieses Jahr eben eine größere Herausforderung. Unsere Sicherheitspläne und Sicherheitsmaßnahmen waren schon immer unglaublich robust. Das ist schon seit vielen Jahren so. Wir werden also keine wesentlichen Änderungen vornehmen, weil wir auf diesen Moment vorbereitet sind.“
Allein in New York werden in diesem Jahr bis zu zwei Millionen Zuschauer bei den Pride-Paraden erwartet. Dimant hält es sogar für wichtig, alle LGBTI*-Menschen zu motivieren, zu den CSDs in ganz Amerika zu gehen und Flagge zu zeigen. „Bitte, bitte, bitte kommt zu den Prides, denn wir müssen lauter sein und uns zeigen. Die Drohungen, die Rhetorik, die Fehlinformationen - das machen sie, damit ihr zu Hause bleibt. Wir können sie also nicht gewinnen lassen. Wir müssen präsent sein!“