Helmut Berger Friedlich eingeschlafen mit 78 Jahren in Salzburg.
In den 1960er und 1970er Jahren galt der bisexuelle Schauspieler Helmut Berger jahrelang als „der schönste Mann der Welt“, wie die Zeitschrift „Vogue“ einst schrieb – in den letzten Jahrzehnten sorgte der Exzentriker vor allem mit Klatsch und Tratsch für Aufsehen, zuletzt 2013 auch als Kandidat im RTL-Dschungelcamp. Nun ist der streitbare Geist und langjährige Liebhaber des weltberühmten italienischen Regisseurs Luchino Visconti in seiner Heimatstadt Salzburg kurz vor seinem 79. Geburtstag friedlich gestorben.
Ein Weltstar mit Sex-Appeal
Schwulen Männern dürfte Berger vor allem durch die Verfilmung von Oscar Wildes Roman „Das Bildnis des Dorian Gray“ (1970) im Gedächtnis geblieben sein. Daneben zählen Filme wie „Die Verdammten" aus dem Jahr 1969 oder auch die Darstellung des melancholischen bayerischen Königs Ludwig II. 1973 an der Seite von Romy Schneider zu den Höhepunkten seiner Karriere. Die Mode-Welt attestierte ihm immer wieder, er habe mehr Sex-Appeal gehabt als „Leonardo DiCaprio und Robert Pattinson zusammen“. Eine Zeit lang war er mit den größten Stars seiner Zeit befreundet, darunter auch Pop-Ikone Madonna, und drehte Filme zum Beispiel mit Elisabeth Taylor, Henry Fonda oder Burt Lancaster.
Tod seines Lebensgefährten
Als sein 38 Jahre älterer Lebenspartner Visconti 1976 starb, stürzte das Berger in eine lebenslange Krise. In einem Interview erklärte er kurz und knapp: „Mit ihm ist auch ein Teil von mir gegangen.“ Der Schauspieler versuchte seine Trauer mit viel Alkohol, Drogen und einem exzessiven Lebensstil zu betäuben. Auch ein Suizidversuch war die Folge seiner Trauer.
Ein Ende wie Marlene Dietrich
Beruflich konnte der einstmals „schönste Mann der Welt“ nie mehr an seine früheren Erfolge anknüpfen, nach seiner kurzen Teilnahme im Dschungelcamp, das er aus gesundheitlichen Gründen vorzeitig verlassen hatte müssen, zog er sich ganz zurück. Zuletzt erklärte er, er wolle wie einst sein Vorbild Marlene Dietrich seinen Lebensabend außerhalb der Öffentlichkeit verbringen. Über sein Leben sagte Berger einst selbst: „Ich habe nichts ausgelassen und bin mein Leben lang gegen den Strom geschwommen.“