Direkt zum Inhalt
Warnung vor Affenpocken
Rubrik

Warnung vor Affenpocken Von Mpox gehe eine „zunehmende Bedrohung“ aus!

ms - 08.05.2023 - 14:00 Uhr

Der Berliner Virologe Christian Drosten hat heute vor dem Affenpockenvirus gewarnt – aktuell sei der Erreger in Deutschland zwar nicht besonders aktiv, das könne sich aber schnell ändern, so der Experte gegenüber der Funke Mediengruppe. Damit schließt sich Drosten den Warnungen der Weltgesundheitsorganisation WHO sowie auch der Deutschen Aidshilfe (DAH) an – beide Verbände fordern gerade Risikogruppen wie schwule Männer dazu auf, sich noch vor der Pride-Saison in diesem Jahr gegen Mpox impfen zu lassen. Die DAH bekräftigte zudem, dass der Virus „gekommen sei, um zu bleiben!“

Verläufe könnten an Radikalität zunehmen

„Wir wissen aus der Geschichte, dass andere Pockenvirus-Infektionen mit milden Verläufen begannen und sich dann in der Anpassung an den Menschen verstärkt haben.“ Eine ähnliche Situation befürchtet Drosten jetzt auch beim Affenpockenvirus in Deutschland. Bisher wurden in der Bundesrepublik offiziell rund 3.700 Fälle seit dem Ausbruch vor einem Jahr registriert – die Dunkelziffer könnte dabei nach Angaben der DAH deutlich höher liegen. Dabei verbreitete sich das Virus beinahe ausschließlich in der Gay-Community durch sexuelle Kontakte – nebst Spanien und Großbritannien war Deutschland 2022 eines jener Länder mit den meisten Fällen außerhalb des Ursprungslandes Afrika, rund die Hälfte davon allein in Berlin.

Gay-Community verhinderte größere Ausbreitung

Nachdem es anfangs zu Engpässen beim Impfstoff gekommen war, ließen sich ab August letzten Jahres immer mehr schwule und bisexuelle Männer gegen das Virus impfen – ein lobenswertes Vorgehen, wie Drosten findet. Die Lage in Deutschland sei vor allem auch deswegen weitestgehend derzeit ruhig, weil „in der Community, in der die meisten Fälle auftraten, also unter Männern, die Sex mit anderen Männern haben, ein großes Bewusstsein für die Gefährdung entstanden ist“, so Drosten weiter. Grundsätzlich könne das Virus aber gleichermaßen alle Menschen befallen. Zuletzt zeigte eine britische Studie im Februar dieses Jahres auf, dass Mpox gerade bei Menschen mit HIV und niedrigen CD4-Zahlen “sehr tödlich“ sein kann - die Sterblichkeitsrate liegt hier bei 15 Prozent.

ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE

Auch Interessant

Gesetzesvorhaben für die Tonne

Kein EU-Antidiskriminierungsschutz

Gesetzesvorhaben für die Tonne: Das Ende der EU-Antidiskriminierungsrichtlinie ist da. Queere Verbände agieren zwischen Verzweiflung und Kampfeslust.
Beeindruckendes Karriere-Ende

US-Basketballerin Diana Taurasi

Nach 20 Jahren an der Spitze beendet die lesbische US-Basketball-Ikone Diana Taurasi ihre Karriere und geht mit ihrer Leistung in die Geschichte ein.
Attacke auf die Ehe für alle

Angriff von neun US-Bundesstaaten

Es ist der bisher gefährlichste Angriff auf die Ehe für alle in den USA: Neun Bundesstaaten und eine neue Resolution wollen die Homo-Ehe beenden!
Was ist Diskriminierung genau?

Gefährlicher Fall vor Gerichtshof

Der US-Supreme Court wird bis zum Sommer entscheiden, wie Diskriminierung am Arbeitsplatz neu definiert werden soll - eine große Gefahr für LGBTIQ+.
Teilerfolg für The 1975

Gericht in London stärkt Brit-Band

Ein schwuler Kuss in Malaysia und die Folgen: Die britische Band konnte jetzt im Rechtsstreit einen Teilerfolg für sich vor Gericht verbuchen.
Überprüfung von NGOs

Union stellt Anfrage im Bundestag

Wie weit dürfen NGOs Parteipolitik betreiben oder fördern? Die Union stellte jetzt eine Anfrage im Bundestag, Grüne und Linke kritisieren dies scharf.
Notfallmedikament bei Chemsex

Künftig ohne Rezept in der Apotheke

Notfallmedikament bei Chemsex: Der Nasenspray Naloxon kann zum Lebensretter bei Überdosierungen werden - und soll künftig einfacher zu haben sein.
Neuer Dämpfer für Trump

Richter stoppt weitere Dekrete

Was passiert mit dem Verbot von Gleichberechtigungs-Programmen an US-Schulen? Das Dekret von US-Präsident Trump stoppte jetzt vorerst ein Richter.
Enttäuschung bei Amnesty

Neuer Fokus auf Menschenrechte

Amnesty International fordert nach der Bundestagswahl ein Umdenken in der Politik: Eine neue Regierung müsse Menschenrechte wie LGBTIQ+ im Fokus haben