Das Bud Light-Fiasko Kurseinbruch nach Werbespot mit Trans-Influencerin
Der Fall Dylan Mulvaney und Bud Light dürfte höchstwahrscheinlich als eines der schlimmsten Marketingdesaster in die US-Geschichte eingehen. Was war geschehen? Die größte Brauerei der Welt, Anheuser-Busch, heuerte die Trans-Frau und Influencerin Dylan Mulvaney als Werbefigur für das Diatbier Bud Light an. Die 26-jährige ist mit mehreren Millionen Followern eine der einflussreichsten Trans-Frauen der USA und warb bereits für mehrere Unternehmen, zuletzt auch für den Sportartikelhersteller Nike. Ziel der Kampagne von Anheuser-Busch war es wohl, sich modern und weltoffen zu präsentieren – dabei scheint das Unternehmen offenbar die Rechnung ohne ihre Kundschaft gemacht zu haben.
Milliardenverlust nach Werbespot
Seit der Veröffentlichung posteten hunderte intolerante Biertrinker auf Social Media Videos, in denen sie wahlweise das Bier ausgossen, in den Müll warfen oder direkt mit Pistolen auf die Bierdosen feuerten. Der Musiker Kid Rock postete ein Video, in dem man ihn mit einer halbautomatischen Waffe auf Sixpacks der Biermarke schießen sieht. Das Motto lautete dabei stets: „Get woke, get broke!“ Und in der Tat erlebte die Brauerei ein finanzielles Fiasko, der Kurs des Unternehmens brauch an der Wall Street um mehr als 4,5 Prozent ein. Anheuser-Busch erlitt einen Verlust von bisher rund fünf Milliarden US-Dollar, ein Ende ist derzeit nicht in Sicht.
Neuer Werbespot beschwört amerikanische Werte
Aus diesem Grund geschah nun wohl bei der Brauerei auch die ultimative Kehrtwende. Im neuen Werbespot werden amerikanische Werte beschworen, eines der berühmten Clydesdale-Pferde galoppiert durch das Land, in dem ein „Handschlag“ unter Männern noch „etwas zählt.“ Indirekt wird sogar auf den Zusammenhalt der Amerikaner nach dem Terroranschlag am 11. September 2021 in New York hingewiesen. Ein Sprecher erklärt abschließend mit tiefer Stimme: „Das ist eine Geschichte, die größer als Bier ist, das ist die Geschichte der amerikanischen Seele.“
Geschäftsführer entschuldigt sich kleinlaut
Online entschuldigte sich Geschäftsführer Brendan Whitworth kleinlaut für das PR-Desaster, man sei stolz darauf, in den 165 Jahren seit der Firmengründung so viele „Gemeinden, das Militär, Sport-Fans und hart arbeitende Amerikaner unterstützt zu haben.“ Weiter erklärte Whitworth: „Es war nie unsere Absicht, Teil einer Diskussion zu sein, die die Gesellschaft spaltet. Wir sind ein Unternehmen, das Menschen bei einem Bier vereinen möchte.“ Zu Trans-Influencerin Mulvaney sagte der Geschäftsführer kein Wort.
Konservative wie LGBTI*-Menschen gleichermaßen sauer
Das wiederum erzürnte nun die LGBTI*-Community in den USA, das Verhalten der Brauerei wird als feige und unamerikanisch eingeschätzt. So dürfte es letzten Endes Anheuser-Busch geschafft haben, mit einem einzelnen kurzen Videowerbespot konservative Hardliner auf der einen Seite wie auch LGBTI*-Menschen auf der anderen Seite beleidigt zu haben – das ist fürwahr eine Leistung, wenn auch eine, die innerhalb der Chefetage nicht für Verzückung sorgen dürfte.