Queer-Beauftragter für Berlin Berlin plant einen „queer-politischen“ Aufbruch!
Nach Angaben des Tagesspiegels soll Alfonso Pantisano der erste Queer-Beauftragte für Berlin werden. Bei der Präsentation des Koalitionsvertrages von SPD und CDU Ende März wurde erstmals auch die Idee bekräftigt, einen eigenen Queer-Beauftragten für die Regenbogenhauptstadt einzusetzen.
Vom LSVD zum Queer-Beauftragten
Pantisano (48) ist Sozialdemokrat, Vorsitzender der SPDqueer in Berlin und war bis vor kurzem im Bundesvorstand des Lesben- und Schwulenverbandes Deutschland. Der 48-Jährige engagiert sich zudem in verschiedenen Vereinen, darunter die Arbeiterwohlfahrt, der Arbeiter-Samariter-Bund und verdi sowie auch die Berliner Obdachlosenhilfe, SeaWatch, die Tafel Deutschland oder auch der Verein „Tu was für Europa“. Beruflich arbeitet Pantisano zudem als Moderator für große Unternehmen aus der Automobilbranche.
Details über neue Position noch offen
Im Gegensatz zum ersten bundesweiten Queer-Beauftragten der Bundesregierung, Sven Lehmann, soll Pantisano offenbar allerdings nicht den Rang eines Staatssekretärs erhalten. Wahrscheinlich ist, dass das Amt bei der Senatsverwaltung für Arbeit und Integration angesiedelt sein wird. Die Verwaltungsabteilung soll sich künftig auch um den Bereich Antidiskriminierung kümmern. Bereits bei der Vorstellung des Plans eines eigenen Queer-Beauftragten hatte dies der LSVD selbst sehr begrüßt und sprach von einem „Leuchtturmprojekt“, drängte allerdings sehr wohl darauf, dass der neue Amtsträger den Rang eines Staatssekretärs erhalten solle.
Große Pläne für die Stadt
Die geplante neue Landesregierung aus SPD und CDU hat sich in ihrem neuen Programm „Für Berlin das Beste“ viel für die LGBTI*-Community vorgenommen, unter anderem soll die Sicherheit im schwul-lesbischen Kiez rund um Nollendorfplatz massiv erhöht werden und allgemein solle mehr Einsatz gegen Hassverbrechen gegen LGBTI*-Menschen gezeigt werden – zuletzt waren hier die Fallzahlen binnen eines Jahres um über 20 Prozent angestiegen (Quelle: Maneo).
Daneben ist unter anderem die „Initiative geschlechtliche und sexuelle Vielfalt“ (IGSV)“, die Weiterentwicklung eines Queer History Month sowie die Umsetzung eines Regenbogenhauses als LGBTI*-Community-Zentrum geplant. Der LSVD sprach von einem „queer-politischen Aufbruch für Berlin“. Definitiv also viel Arbeit für einen künftigen neuen Queer-Beauftragten in der Regenbogenhauptstadt. Die Idee könnte Schule machen, die Grünen in Bayern fordern inzwischen ebenso für München einen eigenen Queer-Beauftragten – das scheitert bisher allerdings am Unwillen der CSU.