Direkt zum Inhalt
Kein Gendern unter Lehrern
Rubrik

Kein Gendern unter Lehrern Mehrheit der LGBTI*-Jugendlichen will auch keine neue Sprache

ms - 11.04.2023 - 15:00 Uhr

Die Front gegen die Verwendung der Gender-Sprache wächst offenbar weiter an – nun hat auch der Deutsche Lehrerverband erklärt, dass er das Gendern ablehnt, will aber dabei trotzdem Toleranz für alle Schüler als wichtigen Aspekt festhalten. Heinz-Peter Meidinger, der Präsident des Deutschen Lehrerverbands, sagte gegenüber der Deutschen Presse-Agentur, dass Lehrer sich im Unterricht „an das amtliche Regelwerk halten und nicht vorgesehene Schreibungen unterlassen“ sollten. Bei Schülern sollten diese allerdings „tolerant und zurückhaltend“ reagieren, wenn diese in Aufsätzen „nichtamtliche Genderschreibweisen“ verwendeten.

Zahl der Gender-Kritiker wächst

Die Erklärung seitens des Deutschen Lehrerverbandes war offensichtlich nötig geworden, nachdem zuvor ein Vater aus Berlin mit einem Eilantrag vor dem Verwaltungsgericht gescheitert war – er wollte unterbinden lassen, dass Lehrkräfte am Gymnasium seiner Töchter die Gender-Sprache verwenden. Mit Unterstützung des Vereins Deutsche Sprache will der Berliner nun allerdings vor die nächste höhere Instanz, dem Oberverwaltungsgericht, ziehen. Zuletzt hatte der WDR erklärt, dass man künftig auf die „Sprechlücke“ verzichten wolle, nachdem auch die deutliche Mehrheit der Bundesbürger (69 %) in einer repräsentativen Umfrage von infratest dimap im Auftrag des WDR dies ablehnt. Die Zahl der Gender-Kritiker sei dabei laut WDR sogar binnen der letzten zwei Jahre noch weiter angestiegen.

LGBTI*-Jugendliche wollen keine Gender-Sprache

Zuletzt zeigten im vergangenen Jahr sowohl eine Studie des Kölner Rheingold-Instituts sowie auch eine Umfrage des Marktforschungsunternehmens Appinio auf, dass nicht nur die gesamte Bevölkerung das Gendern mehrheitlich (je nach Studie zwischen 62 und rund 80 %) ablehnt, sondern auch in der jüngsten Generation Z sowie in der jungen LGBTI*-Community die Gender-Sprache mehrheitlich nicht gewünscht ist. Insgesamt zeigte sich, dass sich 64 Prozent der jungen Generation Z klar gegen das Gendern ausspricht. Das Kernargument für das Gendern ist für die Befürworter dabei die Sichtbarmachung von LGBTI*-Menschen und Frauen in die Sprache. 

Auch Interessant

Haftstrafe für Neonazi

Attentatspläne auf Community

2022 wurde ein schottischer Extremist gefasst, nun endlich folgte die Verurteilung. Der Neonazi wollte LGBTI*-Menschen "mit Blut bezahlen" lassen.
Schutz für LGBTI*-Jugendliche

Paris Hilton feiert neue US-Gesetz

Jahrelang hat sich Paris Hilton für einen besseren Schutz von Jugendlichen in Heimen eingesetzt, jetzt wurde das Gesetz im US-Kongress verabschiedet.
Schwulenhass in Michigan

Attentat auf Homosexuelle geplant

In einer Massenschießerei wollte ein 22-Jähriger Amerikaner so viele Homosexuelle wie möglich töten, durch Zufall konnte er vorab verhaftet werden.
Krisenmodus Weihnachten

US-Verbände warnen vor Problemen

US-Gesundheitsexperten warnen vor einer Krise: Ablehnung im Kreis der Familie erleben LGBTI*-Menschen besonders stark zur Weihnachtzeit.
Appell an Joe Biden

Queere Verbände gegen Militärgesetz

Queere Verbände kritisieren scharf das neue Bundesgesetz des US-Militärs: Werden Militärangehörige und ihre Regenbogenfamilien künftig diskriminiert?
Kritik an der Drogenpolitik

Zu wenig Zusammenarbeit landesweit

Es gibt erste positive Schritte, doch insgesamt zu wenig Zusammenarbeit bei der Drogenpolitik. Ein rapider Anstieg von Überdosierungen ist denkbar.
Gewalt in Berlin

Attacken auf LGBTI*-Menschen

Die Gewalt in Berlin gegen LGBTI* nimmt weiter zu: Über 90% der mutmaßlichen Täter sind junge Männer, die Opfer sind zumeist Schwule und Bisexuelle.
Niederlage vor Gericht

Anti-Homosexuellen-Gesetz in Ghana

Der Oberste Gerichtshof in Ghana schmetterte Klagen gegen das geplante Anti-Homosexuellen-Gesetz erneut ab - wann tritt das Verbot jetzt in Kraft?