Direkt zum Inhalt
Mord aus Eifersucht

Grausamer Mord aus Eifersucht Britische Gay-Community ist schockiert über kaltblütigen Mord

ms - 24.03.2023 - 15:00 Uhr
Loading audio player...

Das Verfahren um eine besonders brutale Bluttat zwischen einem schwulen Paar schockt in diesen Tagen die britische Gay-Community: Der 21-jährige schwule Aaron Ray aus Großbritannien wurde jetzt von einem Geschworenengericht in Newcastle zu einer besonders hohen Gefängnisstrafe von 22 Jahren verurteilt – der junge Mann war für schuldig befunden worden, seinen Freund im vergangenen Jahr in einem Studentenwohnheim grausam erstochen und langsam sterben zu haben, kurz nachdem er Grindr-Nachrichten von anderen Männern auf dem Telefon des Opfers entdeckt hatte.

Mord aus Eifersucht und Wut

Die Staatsanwaltschaft hatte in ihrem Abschlussplädoyer nahegelegt, dass Ray wütend und eifersüchtig auf seinen Freund Jason Brockbanks (24) gewesen war – die beiden Männer waren seit drei Monaten ein Paar. Während das schwule Paar ein gemeinsames Date hatte, schrieb Brockbanks über die Dating-App Grindr offensichtlich gleichzeitig auch mit anderen Männern, die um eine „weitere Verabredung“ baten.

Als Ray nach dem Date das Smartphone seines Freundes in die Finger bekam und diese Nachrichten entdeckte, soll er wutentbrannt ins Studentenheim seines Freundes gerannt sein – dabei filmte sich Ray auch selbst; das Video fand später als Beweisstück Einzug ins Gerichtsverfahren. Brockbanks Leiche wurde drei Tage später in der Badeswanne in seinem Zimmer im Wohnheim gefunden, nachdem seine besorgten Eltern Alarm geschlagen hatten.

Aaron Ray (21) ermorderte aus Eifersucht und Wut seinen Freund

Er ließ seinen Freund langsam verbluten

Ray gab später gegenüber der Polizei zu, dass er seinen Freund erstochen hatte, behauptete aber, dies in Notwehr getan zu haben, nachdem er selbst angegriffen worden sei. Er habe seinen Freund der Untreue bezichtigt und dieser sei darauf wütend und handgreiflich geworden und habe Ray als „Psychopaten“ beschimpft. Sein Freund sei bereits früher sehr aggressiv gewesen, weswegen er sich schlussendlich mit einem Messer nur verteidigen hätte müssen.

Die Staatsanwaltschaft und das Geschworenengericht glaubten dieser Aussage nicht. Zum einen ergab die Autopsie, dass Brockbanks drei Stichwunden erlitt, zwei Wunden im Rücken und eine tödliche Wunde im Oberkörper – allesamt, während er mit einer Bettdecke zugedeckt war. Es dauerte zudem fast eine Stunde, bis Brockbanks langsam verblutete – hätte sein Freund in dieser Zeit den Notarzt informiert, wäre der 24-Jährige wahrscheinlich noch am Leben.

Keine Spur von Reue

Zum anderen sagten auch Rays Ex-Freunde aus, dass der 21-Jährige auch früher bereits sehr eifersüchtig und besitzergreifend gewesen sei und sehr gerne immer wieder die Smartphones seiner früheren Freunde durchsucht habe. Außerdem belegten weitere Videos aus dem Freundeskreis, dass Ray auch früher schon aggressiv und gewalttätig gegenüber seinem Freund gewesen war.

Schlussendlich versuchte Ray vor Gericht zu erklären, er leide an Schizophrenie. Auch das wurde von fundierter Stelle nicht belegt und so fasste der leitende Richter Martin Spencer das Urteil schlussendlich so zusammen: „Sie sind kein Schizophrener, aber Sie sind ein Mörder. Sie sind betrügerisch, unehrlich und, wenn Sie betrunken sind, höchst gefährlich. Jegliche Reue ist erzwungen und nur durch Ihr Eigeninteresse motiviert. In Wirklichkeit haben Sie nicht die kleinste Spur von Reue gezeigt!“

Anzeige
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE

Auch Interessant

Strafe, weil er CSD zuließ?

Anklage gegen Gergely Karácsony

Der Bürgermeister von Budapest sieht sich mit strafrechtlichen Ermittlungen konfrontiert, weil er die Pride-Parade im Juni 2025 ermöglicht hat.
Vorurteile im Kampf gegen HIV

Religiöser Hass in Uganda

Christliche Kirchen verhindern aus Homophobie in Uganda die Unterstützung von Menschen mit HIV, wie die jüngste UNAIDS-Studie belegt.
Rollback in Arlington

Ende bei Antidiskriminierungsschutz

Die erste Stadt in den USA, Arlington, hat jetzt die LGBTIQ+-Antidiskriminierungsgesetze aufgehoben. Eine Entwicklung mit landesweiter Signalwirkung.
Homosexuelle als Bedrohung

Neue Stigmata in Malaysia

Der größte islamische Jugendverein in Malaysia erklärte homosexuelle Menschen zur Bedrohung und fordert weitere Restriktionen gegen die Community.
Asyl für queere Flüchtlinge

Neues Zentrum in Amsterdam

In Amsterdam soll ein neues Asylzentrum nur für queere Flüchtlinge und alleinstehende Frauen entstehen.
Kontenlöschungen bei Meta

Queere Gruppen und Frauen betroffen

Meta steht massiv in der Kritik, zahlreiche Konten mit queeren Inhalten sowie zu Frauenrechten und Abtreibung gelöscht oder stark zensiert zu haben.
Neue Diskriminierung

Keine HIV-positiven US-Soldaten

Das US-Verteidigungsministerium will HIV-positive Soldaten entlassen. Ob das gelingt, ist derzeit Gegenstand einer juristischen Auseinandersetzung.
Klage gegen Erzbistum Köln

Vorwurf von sexuellem Missbrauch

Ein 70-jähriger Mann hat jetzt das Erzbistum Köln wegen mehrfachem sexuellen Missbrauch in seiner Jugend auf eine Million Euro Schmerzensgeld verklagt
Hassdelikt: Polizei ermittelt

Ein gezielter Tritt gegenLGBTIQ+

Ein Postbote in Belfast wurde entlassen, weil er einen Gartenwichtel in Regenbogenfarben samt Pride-Flagge mutwillig umstieß.