Fahndungserfolg in London Gefahr ist noch nicht gebannt, weitere Verdächtige auf der Flucht
Die Londoner Polizei kann einen ersten Fahndungserfolg im Fall der “Grindr-Überfälle“ auf Homosexuelle verzeichnen: Am Flughafen konnte sie einen ersten Tatverdächtigen festnehmen. In der britischen Hauptstadt war es seit Januar ähnlich wie zuvor auch in New York zu Raubüberfällen auf schwule Männer gekommen, die zumeist über die App Grindr ein Date verabredet hatten und anschließend beim Treffen betäubt und ausgeraubt worden waren. Die ermittelnden Beamten schließen dabei nicht aus, dass die mutmaßliche Bande von Kriminellen auch erneut in anderen europäischen Ländern zuschlagen kann – in Berlin gab es ähnliche Vorfälle bereits vor einigen Jahren.
Weitere Täter auf der Flucht
Im aktuellen Fall in London geht die britische Polizei derzeit von mindestens zwei möglichen Tätern aus, die stets nach derselben Methode vorgehen und gezielt schwule Männer überfallen. Einen der mutmaßlichen Täter, einen 29-jährigen Mann, konnten die Ermittler kurz vor seiner Ausreise am Flughafen in London-Gatwick festnehmen. Der Beschuldigte soll in mindestens vier Fällen schwule Männer im Alter zwischen 32 und 55 Jahren betäubt und anschließend ausgeraubt haben. Wo sich der zweit mutmaßliche Täter oder möglicherweise weitere Komplizen aufhalten, ist ungewiss – nach Angaben der Polizei könnten diese Großbritannien bereits verlassen haben.
Keine Entwarnung seitens der Polizei
Aufgrund dessen gibt die Londoner Polizei auch nach wie vor keine Entwarnung und bekräftigte in ihrem jüngsten Statement, dass schwule Männer vorsichtig beim Daten agieren sollten und weiterhin Schutzmaßnahmen in Betracht ziehen müssten. Homosexuelle sollten Freunden mitteilen, wenn, wann und wo sie sich zu einem Date verabreden, keine Wertsachen mit sich führen oder offen in der Wohnung liegen lassen und nur Getränke konsumieren, die nicht unbeaufsichtigt geblieben sind. LGBTI*-Aktivisten wie auch die Polizei gehen dabei davon aus, dass die Dunkelziffer deutlich höher liegen könnte und viele weitere Opfer aus Scham oder Misstrauen der Behörden gegenüber erst gar nicht Anzeige erstattet haben.