Protest nach Hasstriade Haben die jüngsten homophoben Entgleisungen für die Fürstin ein Nachspiel?
Es ist keine Neuigkeit, dass die streng gläubige und erzkonservative Gloria von Thrun und Taxis Homosexuelle als Menschen zweiter Klasse ansieht – eine Einstellung, die sie immer wieder gerne zum Besten gab. Nun aber könnten ihre jüngsten Entgleisungen in der Online-Talkrunde von Ex-Bildchef Julian Reichelt ein Nachspiel für sie haben – immer mehr Menschen fordern die Enteignung der Fürstin.
Sex? Nur diskret bitte!
Vor dem Regensburger Schloss der Fürstin kam es in den letzten Tagen immer wieder zu Protestaktionen, Schilder im Umfeld und direkt vor Schloss Emmeram fordern Konsequenzen für die 62-Jährige. In der Sendung hatte von Thurn und Taxis abermals gegenüber schwulen Männern ausgeteilt und verharmloste auch die Verfolgung von homosexuellen Menschen im Nahen Osten. "Im Nahen Osten gibt es genauso viele Schwule wie bei uns. Nur, das sind halt anständige Leute, die aus religiösen Gründen ihr Schlafzimmer und ihre Sexualität etwas diskret behandeln. So wie anständige Leute bei uns auch." Im Zweifelsfall, so die Fürstin, gäbe es ja Apps, die das diskret regeln könnten.
Tierische Instinkte ausleben
Damit nicht genug, hatte sie gegenüber Reichelt auch gegen die One-Love-Binde gehetzt, die bei der Fußballweltmeisterschaft in Katar sowieso bereits zum PR-Desaster geworden war. Erst wurden nicht die Regenbogenfarben als Zeichen der Solidarität mit der Community verwendet, dann wurde den Kickern trotzdem von der FIFA verboten, sie überhaupt zu tragen. Für Fürstin Gloria stand indes fest: "Und wenn schon Armbinde, wenn es unbedingt sein muss, dann würde ich sagen, soll derjenige die Armbinde tragen, der unbedingt seine tierischen Instinkte ausleben will, damit man sieht: 'Aha, der will Sex'. Es reicht also nicht Grindr und wie diese ganzen Apps heißen, sondern wenn einer offensiv Sex sucht, dann soll er die Armbinde tragen." Mit dieser Armbinde wolle man dabei nur "aus einer Sünde eine Tugend machen", so die Regensburgerin weiter. Immer wieder betonte sie dabei auch, dass Homosexualität diskret behandelt werden müsse und meinte zudem: „Das Fleisch ist willig, aber der Geist ist schwach.“
Ein Ende der Homofeindlichkeit
Ein Ende dieser Entgleisungen fordern jetzt nicht nur LGBTI*-Aktivisten und Einheimische vot Ort, sondern auch junge Vertreter der Gewerkschaft DGB-Oberpfalz. Online bekunden immer mehr, dass sie es satthaben, wie die Fürstin über homosexuelle Menschen spricht und schließen sich daher den Protestaktionen an. Die Forderungen sind klar: Von Thurn und Taxis müsse enteignet werden. Vor dem Schloss Emmeram finden sich zudem Plakate mit der Aufschrift: "Thurn und Toxisch".