Ein Golden Girl für zu Hause Golden Girls Drehbücher und ein Regiestuhl sprengen bei der Auktion alle Erwartungen
Sie war die letzte der legendären Golden Girls: Betty White. Kurz vor ihrem einhundertsten Geburtstag verstarb die beliebte Schauspielerin und Ikone der Gay-Community Ende 2021. Nun wurden in einer exklusiven Auktion rund 1.600 Gegenstände aus ihrem Nachlass versteigert – auf der dreitägigen Auktion boten Fans aus aller Welt für Möbel, Kunstwerke, Schmuck und persönliche Gegenstände aus ihren zwei geliebten Häusern in Kalifornien sowie auch für Unikate aus der Sitcom “The Golden Girls“, beispielsweise Whites Original-Regiestuhl vom Set der Serie oder auch der erste Entwurf des Pilotskripts, den sie beim Vorsprechen las. Insgesamt kamen bei der Auktion mehr als vier Millionen US-Dollar zusammen, wie das Auktionshaus Julien's in Beverly Hills mitteilte.
Die Schätzpreise für die meisten Nachlass-Stücke seien dabei deutlich übertroffen worden, so das Auktionshaus, was sich oftmals wohl nur mit überbordender Liebe für das Golden Girl erklären lässt, denn ein Blick in den Versteigerungskatalog zeigt durchaus, dass White offensichtlich auch viel Freude an Kitsch hatte – von hunderten Porzellanfigürchen bis hin zu gemalten Hundebildern findet sich alles. Zum Topseller wurde dann auch Whites Regiestuhl der “Golden Girls“ mit dem Namenszug “Betty“: Auf rund 1.000 US-Dollar geschätzt, erreichte das Auktionsstück am Ende die stolze Summe von 76.800 US-Dollar. Auch zwei Drehbücher aus der "Golden Girls" erzielten zusammen rund 58.000 US-Dollar, handsigniert von allen vier Darstellerinnen. "Betty White war ein geliebtes nationales Kulturgut und eine generationenübergreifende Ikone, die uns 80 Jahre lang mit ihrer illustren Arbeit in Film-, Radio- und Fernsehklassikern wie den Golden Girls zum Lachen brachte", so der Erklärungsversuch von Darren Julien, Präsident und CEO von Julien's Auctions, in Anbetracht der erzielten Endsumme, die nun ihren Erben zugutekommt.
Viele Männer in der Gay-Community lieben und verehren die vier Damen aus der US-Sitcom bist heute – in den 1980iger Jahren galt die Serie zudem als sehr modern und liberal und setzte beispielsweise als eine der ersten auch homosexuelle Menschen positiv in Szene. White, die in der Serie die eher einfältige Rose Nylund spielte, engagierte sich wie ihre drei Kolleginnen viele Jahre lang zudem auch privat für die Gay-Community und im Speziellen auch für die Einführung der gleichgeschlechtlichen Ehe sowie gegen Hass und Anfeindung von Homosexuellen. Die bereits 2009 verstorbene Darstellerin der Dorothy Zbornak, Beatrice Arthur, vermachte testamentarisch zudem nach ihrem Tod 300.000 US-Dollar dem Ali Forney Center in New York City, eine Einrichtung, die sich um obdachlose LGBTI*-Jugendliche kümmert.