Direkt zum Inhalt
Sven Lehmann über Flüssiggas aus Katar und Menschenrechte

Unabhängigkeit von Russland Sven Lehmann über Flüssiggas aus Katar und Menschenrechte

co - 23.03.2022 - 14:00 Uhr
Loading audio player...

Im Angesicht des russischen Angriffskriegs will die deutsche Regierung sich vom russischen Flüssigerdgas (LNG) unabhängig machen. Dazu führte Wirtschaftsminister Robert Habeck (52) am Sonntag Gespräche mit dem Emirat Katar.

Ein menschenrechtliches Dilemma

Sven Lehmann (42) von den Grünen ist der erste LGBTI*-Beauftragte der Bundesregierung (SCHWULISSIMO berichtete). Er sieht die Gespräche laut Bild kritisch: Es sei für Deutschland und Europa richtig und notwendig, sich von russischem Gas unabhängig zu machen. Dabei sei die Energie-Partnerschaft mit Katar ein Baustein. Doch „menschenrechtlich“ stünde die Bundesregierung „dabei vor einem Dilemma – denn die Lage gerade für Minderheiten in Katar ist mehr als problematisch“. Einvernehmliche homosexuelle Begegnungen werden beispielsweise mit mehrjährigen Haftstrafen oder gar Schlimmerem geahndet. Lehmann betonte: „Die neue Partnerschaft darf nicht dazu führen, dass die Lage für Menschenrechte verschwiegen wird. Auch wirtschaftliche Beziehungen brauchen einen kritischen Dialog“ und er sei froh, dass Habeck das deutlich gemacht habe. 

Wenige Alternativen und Zeitdruck

Habeck machte keinen Hehl daraus, dass ihm die Gespräche in Katar nicht behagten – angesichts der aktuellen Situation bleiben allerdings kaum Alternativen: Laut der Zeit war die Energiewende in Deutschland in der Übergangszeit auf Flüssiggas aus Russland ausgerichtet. Jetzt müssen dringend zahlreiche neue Lieferketten erschlossen werden – auch für den Fall, dass Russland uns den Hahn zudreht.

Anzeige
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE

Auch Interessant

Strafe, weil er CSD zuließ?

Anklage gegen Gergely Karácsony

Der Bürgermeister von Budapest sieht sich mit strafrechtlichen Ermittlungen konfrontiert, weil er die Pride-Parade im Juni 2025 ermöglicht hat.
Vorurteile im Kampf gegen HIV

Religiöser Hass in Uganda

Christliche Kirchen verhindern aus Homophobie in Uganda die Unterstützung von Menschen mit HIV, wie die jüngste UNAIDS-Studie belegt.
Rollback in Arlington

Ende bei Antidiskriminierungsschutz

Die erste Stadt in den USA, Arlington, hat jetzt die LGBTIQ+-Antidiskriminierungsgesetze aufgehoben. Eine Entwicklung mit landesweiter Signalwirkung.
Homosexuelle als Bedrohung

Neue Stigmata in Malaysia

Der größte islamische Jugendverein in Malaysia erklärte homosexuelle Menschen zur Bedrohung und fordert weitere Restriktionen gegen die Community.
Asyl für queere Flüchtlinge

Neues Zentrum in Amsterdam

In Amsterdam soll ein neues Asylzentrum nur für queere Flüchtlinge und alleinstehende Frauen entstehen.
Kontenlöschungen bei Meta

Queere Gruppen und Frauen betroffen

Meta steht massiv in der Kritik, zahlreiche Konten mit queeren Inhalten sowie zu Frauenrechten und Abtreibung gelöscht oder stark zensiert zu haben.
Neue Diskriminierung

Keine HIV-positiven US-Soldaten

Das US-Verteidigungsministerium will HIV-positive Soldaten entlassen. Ob das gelingt, ist derzeit Gegenstand einer juristischen Auseinandersetzung.
Klage gegen Erzbistum Köln

Vorwurf von sexuellem Missbrauch

Ein 70-jähriger Mann hat jetzt das Erzbistum Köln wegen mehrfachem sexuellen Missbrauch in seiner Jugend auf eine Million Euro Schmerzensgeld verklagt
Hassdelikt: Polizei ermittelt

Ein gezielter Tritt gegenLGBTIQ+

Ein Postbote in Belfast wurde entlassen, weil er einen Gartenwichtel in Regenbogenfarben samt Pride-Flagge mutwillig umstieß.