LGBTI*-Büro verwüstet Politisch Aktive in der Ukraine angegriffen und ausgeraubt
Am Dienstag drang eine bewaffnete Truppe mit gelben Armbinden mitten in der Nacht in das Büro des LGBT Human Rights Nash Mir Centers ein. Die Männer griffen die vier Mitarbeitenden an, die dort lebten – einem von ihnen legten sie ein Seil um den Hals, um ihn damit zu würgen.
Misshandelt und ausgeraubt
„Einige Unbekannte haben die Tür zu unserem Büro in Kiew aufgebrochen“, so Koordinator Andriy Maymulakhin (52) in einer E-Mail an unterstützende Personen der Organisation. Die dort anwesenden Mitarbeitenden seien „brutal misshandelt und ausgeraubt“ worden. Bild zufolge schrieb der Aktivist von „Pistolenhälsen in Mündern“. Einer seiner Kollegen sei außerdem „heftig gebissen“ worden und die Büroräume lägen in Trümmern – die Bewaffneten hätten jede Kiste und jeden Schrank durchwühlt. Von einem der schwulen Paare erbeuteten die Angreifer das gesamte für einen Wohnungskauf angesparte Bargeld sowie Autoschlüssel und Fahrzeugpapiere.
LGBTI*-Feindlichkeit vermutet
„Wir wissen nicht, wer sie waren“, so Maymulakhin. „Sie haben meine Freunde gedemütigt und beschimpft.“ Er vermutet ein LGBTI*-feindliches Motiv. Laut den Aktivisten, die jetzt in einem „Notquartier“ untergebracht sind, klangen die Stimmen eher nach Ukrainern. „Bitte fordern Sie Ihre Regierung auf, der Ukraine zu helfen“, so Maymulakhin am Ende seiner Nachricht. Später würde die Organisation außerdem Spendengelder brauchen. „Aber jetzt müssen wir erst einmal überleben.“