LGBTI*-Demo in Madrid Community ist wütend und fordert Gerechtigkeit
Am Wochenende demonstrierten Hunderte Menschen laut und bunt gegen LGBTI*-Hass in Spanien. Den Aufruf dazu startete das Colectivo LGBT+ (COGAM).
Erfundener Angriff
Letzte Woche erfand ein junger Mann einen Angriff gegen sich selbst, bei dem ihm ein schwulenfeindliches Schimpfwort in die Pobacke geritzt worden sei (SCHWULISSIMO berichtete). Laut der Bild stellte sich später heraus: Um seinen Liebhaber nicht zu verlieren, hatte sich der junge Mann das Wort einvernehmlich von einem Freund einritzen lassen.
Tatsächliche Lage in Spanien
Ungeachtet dessen sind Hassverbrechen auf queere Personen in Spanien tatsächlich ein großes Problem: „Wir sind hier, um gegen die konstanten homophoben Angriffe und Aggressionen zu demonstrieren, die Wochenende für Wochenende passieren“, so Demo-Teilnehmer Gabriel Escribano laut EuroNews. „Wir glauben, dass wir sagen müssen: Genug ist genug, das wird immer schlimmer.“ Spanien war das dritte Land, das die Ehe für alle einführte. Lange galt es als besonders LGBTI*-freundliches Reiseland. Doch seit 2014 gibt es jedes Jahr 9 Prozent mehr Hassverbrechen, die noch dazu immer brutaler werden. „Sie töten uns“, rief ein Sprechchor – eine traurige Erinnerung an den 24-jährigen Samuel Luiz, der im Juli von einem Duzend Personen derart verprügelt wurde, dass er seinen Verletzungen erlag (SCHWULISSIMO berichtete). Sein Name war auf der Demo allgegenwärtig.