Allen Sanktionen zum Trotz Polnische Region bleibt weiterhin LGBTI*-freie Zone
Die Versammlung der Region Malopolska in Polen entschied sich vergangenen Donnerstag dazu, weiterhin LGBTI*-freie Zone zu bleiben. Und das, obwohl sie dadurch europäische Fördergelder in Milliardenhöhe verliert.
EU drohte mit Kürzung von Geldern
Die politische Opposition in Malopolska erklärte in ihrem Antrag, dass man noch bis Mitte September Zeit habe, die Bezeichnung als LGBTI*-freie Zone abzuschaffen, um keinen Verlust von Fördergeldern zu riskieren. Ein Schreiben der EU-Kommission hatte wohl zuvor angekündigt, dass man andernfalls Gelder in Höhe von bis zu 2,5 Milliarden Euro streichen würde. Die Konservativen – vor allem die PiS-Partei – stimmten gegen den Antrag. „Wieder einmal stellte sich heraus, dass Hass und Wut der PiS-Partei wichtiger sind als das Wohl der Bevölkerung, die diese Entscheidung ausbaden muss“, so der links orientierte EU-Politiker Robert Biedron laut Reuters. Biedron ist Polens bekanntester LGBTI*-Politiker.
PiS-Partei will christliche Werte „retten“
„Wir können nicht einfach das verleugnen, was 2019 gesagt wurde“, so Versammlungsleiter Jan Duda, der Vater des polnischen Präsidenten Andrzej Duda. „Wir müssen uns zusammensetzen und die Erklärung neu formulieren, da die von 2019 missverstanden wurde.“ Laut einigen religiösen Konservativen geht es bei den Zonen nicht um LGBTI*-Personen oder um die LGBTI*-Community, sondern um die „LGBTI*-Ideologie“, die die christlichen Werte bedrohe.