Er lebte in einer Scheinwelt „Der letzte Tanz – Die Rex-Gildo-Story“ von Rosa von Praunheim
Avantgarde-Filmemacher Rosa von Praunheim („Nicht der Homosexuelle ist pervers, sondern die Situation, in der er lebt“) befasst sich in seinen Werken oft mit Schwulen und mit menschlichen Abgründen. Sein neuester Film handelt von dem verstorbenen Schlagersänger Rex Gildo (†63), der sich 1999 aus dem Fenster seiner Wohnung in München stürzte.
Rex Gildo zwischen Wahrheit und inszenierter Scheinwelt
Zu Rex Gildos Markenzeichen gehörten sein tiefschwarzes Haar, sein Image als Sonnyboy und das “Hossa Hossa” aus seinem Hit „Fiesta Mexicana“. Bis zuletzt verleugnete der Sänger seine Homosexualität und lebte in einer mühevoll aufgebauten Scheinwelt: Er trug eine Perücke, log um sein Alter, gab sich als gutgelaunte Stimmungskanone. Er heiratete Marion von Olsen, die eigentlich Margot Anneliese Margareta Hirtreiter hieß und seine Cousine war. Während dessen liebte Gildo seinen Entdecker und Manager Fred W. Miekley. Die beiden waren 37 Jahre lang heimlich ein Paar.
„Der letzte Tanz – Die Rex-Gildo-Story“
Die versteckte Homosexualität hatte von Praunheim laut der Bild am meisten interessiert, auch wenn er biografische Werke generell sehr mag. Neben Kilian Becker und Kai Schumann als Rex Gildo und Ben Becker als Miekley kommen in dem Doku-Drama auch Zeitzeug*innen zu Wort. Nächstes Jahr soll der Film im Kino und im Fernsehen laufen.