„Gläubige werden abgestempelt“ US-Höchstrichter hinterfragen Ehe für alle
Zwei Richter des obersten Gerichtshofs fordern dazu auf, das Urteil von 2015, das die Ehe für alle in den ganzen USA legalisierte, noch einmal zu überdenken. Die beiden, Clarence Thomas und Samuel Alito, waren damals zwei der insgesamt vier Richter, die sich gegen eine Öffnung der Ehe aussprachen. Fünf Richter sprachen sich dafür aus – doch von ihnen sind laut Der Standard nur noch drei am Gerichtshof tätig.
Damals habe man ein neues Verfassungsrecht „über die Interessen der Religionsfreiheit“ gestellt, die explizit im ersten Verfassungssatz verankert seien. Indem man das undemokratisch entschieden habe, habe man ein Problem geschaffen, das man nun wieder lösen könne: „Jene mit aufrichtigen religiösen Überzeugungen im Zusammenhang mit der Ehe haben es nun immer schwerer, ein Teil der Gesellschaft zu sein“, bemängeln die beiden Richter in einer Meinungsschrift. Darin beziehen sie sich auf den Fall der Verwaltungsbeamtin Kim Davis, die sich weigerte, Heiratsurkunden für gleichgeschlechtliche Paare auszustellen, und dafür verurteilt wurde.