Grand Theft Auto VI Neue Herangehensweise an LGBTIQ+-Community
Berichte aus Fachmedien der Gaming-Branche sorgen derzeit für Aufsehen: Laut einem Bericht des Bloomberg-Insiders Jason Schreier sollen die Entwickler von Grand Theft Auto VI bei Rockstar Games derzeit die satirischen und oft beleidigenden Inhalte gegenüber Minderheiten überdenken – insbesondere gegenüber der trans* Community.
Kehrtwende bei GTA?
Die Gerüchte über eine sensiblere Darstellung kursieren bereits seit 2022. Damals war die „woke culture“ ein beliebtes Marketinginstrument vieler Unternehmen. Die letzte GTA-Veröffentlichung, GTA V, erschien 2013. Die neue Ausgabe, GTA VI, soll am 19. November 2026 erscheinen. In Blogs, sozialen Netzwerken und Medien wird in den letzten Wochen viel darüber diskutiert, ob das Spiel Inhalte „normalisieren“ sollte – also Witze und stereotype Darstellungen reduzieren. Ziel sei es, GTA VI für Minderheiten weniger abstoßend zu machen, die durch den bisherigen groben Ton verletzt wurden. Eine inklusivere Darstellung könnte nicht nur den Ton des Spiels verändern, sondern auch neue Marktchancen eröffnen.
Ende von LGBTIQ+-Bashing?
In der Vergangenheit kritisierte die LGBTIQ+-Community die Reihe für stereotypische oder als „Shock-Faktor“ genutzte Darstellungen lesbischer, schwuler, bisexueller und trans* Charaktere. Bereits 2022 forderte das LGBTIQ+-Kollektiv Out Making Games in einem offenen Brief, transfeindliche Inhalte aus der PS5- und Xbox Series X/S-Version von GTA V zu entfernen. Die Kritik umfasste Witze, Karikaturen und Missionen, die trans* und homosexuelle Personen lächerlich machten, inklusive stereotypischer Figuren, Beleidigungen und provokativer Slogans. Manche Inhalte hatten online sogar Videos von virtueller Gewalt gegen trans* Menschen inspiriert.
Game-Experten wie Sociaty stuft die Gerüchte über mögliche Änderungen in GTA VI als glaubwürdig ein. Demnach könnte es sogar Pride-Paraden im Spiel geben – und zwar nicht nur als kurze Zwischensequenzen, sondern als echte Spielelemente. Bestätigt ist dies jedoch noch nicht; die Hinweise stammen aus Insider-Informationen, Social-Media-Posts und Leaks.
Im Juni 2025 erstellte bereits eine Gruppe von Fans die Los Santos Pride, eine inoffizielle Modifikation für GTA V, die eine Pride-Parade in Los Santos einfügt. Die Idee entstand in Kooperation mit Stockholm Pride, um das Festival kreativ zu fördern. Die neue Variante inszenierte eine „unzerstörbare“ Pride-Parade als Symbol für Liebe und Resilienz. Gleichzeitig löste die Modifikation jedoch viele homophobe Reaktionen in Teilen der internationalen Gaming-Community aus.
Skepsis in der Community
Wenn GTA VI tatsächlich Pride, glaubwürdige queere Charaktere oder tiefere LGBTIQ+-Geschichten integriert, wäre dies natürlich ein starkes Signal: Eine der weltweit erfolgreichsten Spielreihen würde nicht nur ihre toxische Erzählweise beenden, sondern auch die reale Präsenz von homosexuellen und queeren Personen in ihrem einflussreichen Universum anerkennen. Bisher hat Rockstar Games diese Spekulationen jedoch nicht bestätigt. Angesichts der bisherigen latenten Homophobie in früheren GTA-Spielen besteht daher bisher weiter Skepsis innerhalb der Community.
Die Grand Theft Auto (GTA)-Reihe wurde 1997 von DMA Design (heute Rockstar North) gestartet und entwickelte sich schnell zu einem der erfolgreichsten Videospiel-Franchises weltweit. Die Spiele kombinieren offene Welten mit Storytelling, satirischem Humor und kontroversen Themen, was ihnen Kultstatus und riesige Verkaufszahlen verschaffte – insbesondere GTA V, das über 185 Millionen Mal verkauft wurde und mehrfach preisgekrönt ist. Die Reihe gilt als einflussreich für das Action-Adventure-Genre und prägte das Konzept der offenen Spielwelt nachhaltig.