Umstrittener Schulstoff Präzedenzfall für queerfeindliche Verbände in Down Under?
Streit um das Bildungssystem in Australien: Eine Mutter namens Nicki Gaylard aus South Australia erwägt aktuell rechtliche Schritte gegen das Bildungsministerium ihres Bundesstaates, nachdem ihre Tochter während einer Schulpräsentation mit „unangemessenen sexuellen Inhalten“ konfrontiert worden sein soll. Gaylard behauptet, dass die Mädchen der 9. Klasse an der Renmark High School Material präsentiert bekamen, das Inzest und Zoophilie thematisierte. Laut Gaylard sei ihre Tochter „tief betroffen“ und ihre „Kindheit sei verkürzt“ worden.
Entschuldigung von Bildungsministerium
Was konkret gezeigt worden ist, ist aktuell nicht bekannt. Nachdem die Kritik allerdings lautstark durch die Medien ging, erklärte das Bildungsministerium, dass der Vorfall „inakzeptabel“ gewesen sei und betonte überdies, dass „Schritte unternommen wurden, um sicherzustellen, dass dies nicht erneut vorkommt“. Das Lehrmaterial wurde dabei offenbar von der externen Organisation Headspace National bereitgestellt, eine nationale Stiftung für die psychische Gesundheit von Jugendlichen und jungen Erwachsenen im Alter von 12 bis 25 Jahren.
Ein Sprecher des Verbandes erklärte, dass die Präsentation zwar Inklusivität und Akzeptanz von LGBTIQ+ fördern sollte, Teile jedoch offenbar „für junge Menschen nicht geeignet“ gewesen seien. In der Folge wurden die Richtlinien für Präsentationen von Drittanbietern verschärft, um die Sicherheit und Eignung für Jugendliche künftig zu gewährleisten.
Auftakt für ein Kulturkampf?
Ob der Fall damit final abgeschlossen ist, ist indes noch offen – Gaylard wird derzeit von ADF International unterstützt, einem Ableger der amerikanischen Alliance Defending Freedom Organisation (ADF). Der Verein hat sich in den letzten Jahren in den USA immer wieder massiv gegen LGBTIQ+-Rechte gestellt und sieht sich selbst als Verteidiger von Religionsfreiheit. Zudem betonte die ADF eine „christliche Sicht auf Ehe und Sexualität“, was Homosexualität in weiten Teilen ausschließt.
In den USA versucht die Organisation seit Jahren, gegen „radikale Ansätze der Sexualerziehung“ an Schulen vorzugehen, die „heimlich in Schulen eingeführt“ worden sein sollen. Queere Verbände in Australien befürchten daher aktuell, dass der Verein nun auch in Down Under den Kampf gegen queerfreundliche Schulinhalte auf dem Rücken von Gaylard starten könnte.