Übergriffe nehmen erneut zu Anti-Gewalt-Projekt „Maneo“
Das Anti-Gewalt-Projekt „Maneo“ aus Berlin hat in seinem aktuellen „Maneo-Report“ neueste Zahlen veröffentlicht. Demnach gab es 2017 einen erneuen Anstieg auf insgesamt 324 Fälle von homo- bzw. transphober Gewalt in der Hauptstadt. Dieses ist ein neuer trauriger Rekord. Dabei machen mit 31 % aller Taten die Körperverletzungen den größten Anteil aus. Jeweils ein Viertel der gemeldeten Fälle waren Beleidigungen sowie Nötigungen, gefolgt von den Raubdelikten mit ca. 14 % Anteil.
Dabei geht man bei Maneo davon aus, dass dieses nur die Spitze des Eisbergs ist, wie Maneo-Leiter Bastian Finke gegenüber dem rbb in einem Interview erwähnte. Er wies dabei zudem auf eine sicher nicht unerhebliche Dunkelziffer hin, da viele Taten gar nicht zur Anzeige gebracht werden. Auch scheint es ein Gefälle bei den Orten der Taten zu geben. Spitzenreiter ist hierbei Kreuzberg, gefolgt von Tiergarten und Mitte. Erstaunlich dabei: Maneo meldete mehr Vorfälle von Hasskriminalität alleine in Berlin als in der kürzlich veröffentlichten Kriminalstatistik für ganz Deutschland ausgewiesen wurden. Dieses liegt vor allem an der unterschiedlichen Erfassung von homo-/transphoben Straftaten in den einzelnen Bundesländern.