Mehr Sichtbarkeit bei NHL Queere Eishockey-Serie „Heated Rivalry“ begeistert Ex-Profi
Der ehemalige Eishockey-Profi Sean Avery zeigt sich begeistert von der queeren TV-Serie „Heated Rivalry“ und sieht darin einen Meilenstein für LGBTIQ+-Sichtbarkeit im Profisport. Die Sendung, die eine leidenschaftliche, geheime Liebesbeziehung zwischen zwei rivalisierenden Eishockeyspielern zum Thema macht, entwickelt sich in Nordamerika zum Publikumserfolg und sorgt nicht nur bei Fans für Diskussionen. Avery ist überzeugt: Der Erfolg solcher Formate könnte es queeren Profisportlerinnen und Sportlern erstmals erleichtern, sich öffentlich zu outen, auch in der traditionell konservativen NHL.
Neue Impulse für Eishockey und queere Sichtbarkeit
Dass sexuelle Orientierung im Profi-Eishockey noch immer ein Tabu ist, gilt als offenes Geheimnis. Trotz jahrzehntelanger Karriere verriet Avery, dass er persönlich nie von offen homosexuellen Kolleginnen und Kollegen wusste, hält es aber für wahrscheinlich, dass viele Spielerinnen und Spieler sich bislang aus Angst vor Stigmatisierung verstecken. Erst 2021 bekannte sich mit Luke Prokop ein unter NHL-Vertrag stehender Spieler öffentlich als schwul – im Hauptligateam hat bislang jedoch noch niemand diesen Schritt gewagt. Die Serie „Heated Rivalry“ bricht mit Stereotypen, indem sie eine queere Liebesgeschichte in den Mittelpunkt einer sonst maskulin geprägten Sportwelt rückt.
„Ich liebe Heated Rivalry. Es ist vielleicht das schlechteste Hockey-Format, aber das großartigste queere Hockey-Format überhaupt“, urteilt Avery mit einem Augenzwinkern und attestiert der Serie eine gesellschaftliche Sprengkraft, die weit über den Sport hinausreicht.(Rolling Stone, Interview Dez. 2025)
Fachleute sehen auch international Fortschritte, etwa im US-Basketball oder Fußball, wo zuletzt vermehrt Sportlerinnen und Sportler offen zu ihrer Identität stehen. Laut Sportpsychologinnen und Experten für Diversity braucht es gesellschaftliche Vorbilder, um weitere Outings zu fördern. Die NHL als eine der letzten bastionen heteronormativer Sportkultur steht damit zunehmend unter Handlungsdruck.
Bewegung "hinter dem" Eis
Während „Heated Rivalry“ in sozialen Medien gefeiert wird, mahnen Stimmen aus Fankreisen wie aus der Wissenschaft, dass Serienerfolge allein nicht ausreichen. Nur ein echtes Coming-out eines aktuellen NHL-Profis wäre der historische Durchbruch für eine neues, inklusives Eishockey-Zeitalter.