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Cloudflare-Ausfall: Grindr und Co. down

Folgen für queere Community Cloudflare-Ausfall: Grindr und Co. down

mr - 19.11.2025 - 17:30 Uhr
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Am gestrigen Dienstag (18. November 2025) legte eine großflächige Störung beim Cloud-Dienstleister Cloudflare zahlreiche Webdienste weltweit lahm. Besonders spürbar war der Ausfall bei queeren Apps wie Grindr und Sniffies, die für viele Menschen essenzielle Plattformen für soziale Kontakte und Vernetzung darstellen. Auch global genutzte Dienste wie Facebook, X/Twitter, ChatGPT, Zoom, Spotify und Canva waren einige Stunden lang nicht erreichbar. Die technische Störung begann gegen 14 Uhr deutscher Zeit, als sowohl Android- wie auch iOS-Apps von Grindr – inklusive aller Kommunikationsfunktionen – flächendeckend den Dienst verweigerten.

 

Globale Netzausfälle legen Plattformen lahm

Cloudflare zählt zu den einflussreichsten Unternehmen für Internet-Infrastrukturen und sichert rund 20 Prozent des weltweiten Internetverkehrs ab. Nach Angaben des Cloudflare-Teams wurde die Störung rasch auf einen Fehler in der Botabwehrtechnologie zurückgeführt, ausgelöst durch eine fehlerhafte Konfigurationsänderung. Experten betonen, dass Cloud-Ausfälle von der Größenordnung dieses Vorfalls immer stärkere Auswirkungen auf den Alltag und die digitalen Routinen von Millionen haben. Eine Vielzahl an Nutzerinnen und Nutzern meldete Funktionsstörungen auch über Portale wie Downdetector, darunter etliche queere Singles, die die Dienste zum Austausch und Kennenlernen nutzen.

 

Betroffene reagieren kreativ – Verantwortliche bitten um Entschuldigung

Schnell kursierten humorvolle Beschwerden in den sozialen Medien, die auf die plötzliche Kontaktlosigkeit anspielten. Besonders auf X (vormals Twitter) machte sich Frust und Ironie bemerkbar:

Am Nachmittag meldete sich Dane Knecht, Technikchef von Cloudflare, und entschuldigte sich offen: Die Störung sei keine Folge eines Hackerangriffs, sondern auf einen internen Softwarefehler zurückzuführen. Er versprach umfassende Aufklärung über die genaue Ursache und kündigte an, die internen Abläufe zu überprüfen. In einem Statement betonte Knecht das zentrale Ziel von Cloudflare, die verloren gegangene Zuverlässigkeit wiederherzustellen.

 

Folgen für die digitale Community

Der Vorfall verdeutlicht, wie kritisch die Abhängigkeit von Infrastrukturanbietern wie Cloudflare mittlerweile für Web-Plattformen, insbesondere aus der queeren Community, geworden ist. Sicherheit und Stabilität im Netz stellen zentrale Anforderungen dar, doch selbst starke Akteure sind nicht vor plötzlichen Fehlern gefeit. In Zukunft dürften ähnliche Vorfälle den Druck auf IT- und Plattformverantwortliche weiter erhöhen, resiliente Lösungen zu entwickeln. Bleibt die Frage: Wie kann sich die digitale Gesellschaft wirksam gegen solche Störungen wappnen?

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