Homophobie in der Kirche Erneute radikale Absage der Kirche an homosexuelle Menschen
Erneut wurde in der katholischen Kirche jetzt klargestellt, dass sie Homosexuelle immer noch nicht gleichwertig behandeln will. Heute meldete sich Papst Leo XVI. (70) zu Wort, kurz zuvor hatte Kardinal Gerhard Ludwig Müller, emeritierter Präfekt der Kongregation für die Glaubenslehre, seine Einstellung gegenüber Schwulen und Lesben erneut sehr deutlich gemacht.
Papst will keine Veränderung
Der Pontifex erklärte erstmals nach seinem Amtsantritt im Interview im Rahmen des neuen Buches „Papst Leo XIV: Weltbürger, Missionar des 21. Jahrhunderts“ seine aktuelle Einstellung gegenüber der Community: Dabei betonte er, dass es „höchst unwahrscheinlich“ sei, „zumindest in naher Zukunft“, dass sich in der Kirche in puncto Sexualmoral oder Ehe etwas ändern werde. Einmal mehr bekräftigte er auch, dass für ihn eine Familie aus „Vater, Mutter und Kindern“ bestehe und diese gelte es weiter zu stärken.
Generell empfinde er die Fragen rund um LGBTIQ+ als „höchst polarisierend“, wobei Leo in seiner Zeit im Amt „die Polarisierung in der Kirche nicht weiter verstärken“ wolle. Zuvor hatte der Papst zwar bereits erklärt, dass er die, von seinem Vorgänger unter strengen Richtlinien möglichen Segnungen von homosexuellen Paaren zwar nicht revidieren werde, betonte nun aber, dass diese Aktionen im Norden Europas zu weit gingen – damit kritisierte Leo XVI. auch indirekt die Reformbemühungen in Deutschland rund um den sogenannten Synodalen Weg der Bischöfe.
Zudem bekräftigte er, dass auch Frauen weiterhin nicht als Diakonin oder Priesterin eingesetzt werden sollen. Mit Blick auf die tausendfachen Missbrauchsfälle in der römisch-katholischen Kirche betonte der Pontifex, dass dies „nicht zum zentralen Thema der Kirche werden“ solle, wenngleich man den Opfern mit „großem Respekt und Verständnis“ begegnen müsse.
Homosexualität bleibt Todsünde
Noch eindeutigere Worte zur Homosexualität fand kurz zuvor der deutsche Erzbischof und Richter des höchsten Gerichts im Vatikan (Apostolische Signatur), Gerhard Ludwig Müller (78). Während einer Zeremonie im italienischen Belmonte del Sannio nahm Müller Bezug auf die erste LGBTIQ+-Pilgerfahrt nach Rom Anfang September, die von Papst Leo ignoriert worden war. Müller erklärte gegenüber der Nachrichtenagentur Ansa Luft: „Die Kirche ist eindeutig: Homosexuelle Handlungen sind eine Todsünde und man muss deshalb diese Politik ablehnen, die manche betreiben, indem sie durch die Heilige Pforte gehen, um für sich selbst zu werben und nicht, um Buße zu tun und ihr Leben zu ändern. Man kann die Sünde nicht segnen.“
Zu der Entscheidung von Papst Franziskus, homosexuelle Segnungen zuzulassen, betonte Müller außerdem: „Ich bin sicher, dass auch Papst Franziskus diese LGBT-Ideologie nicht akzeptiert hat, er tat dies nur im Sinne der Seelsorge, um mit den Menschen zu sprechen. Das war schon immer die Linie der Kirche. Wir akzeptieren die Menschen. Es handelt sich nicht um ein Lehrschreiben, sondern nur um etwas zum praktischen Leben der Seelsorge. Wir müssen das Missverständnis korrigieren, dass die Kirche dieses Verhalten quasi als etwas akzeptiert hätte, das gesegnet werden muss und auf das man den Segen Gottes herabrufen muss. Nur ein Mann und eine Frau können eine Ehe eingehen.“
Verbale Attacken gegen die Community
Müller hat in den letzten Jahren immer wieder die Community angegriffen, sprach von der Macht der „Schwulenlobby“ und erklärte, dass die Gleichsetzung von gleichgeschlechtlichen Partnerschaften mit der Ehe „völlig der Lehre der Bibel“ widerspreche. An anderer Stelle hatte der Kardinal erklärt, Homosexualität sei eine Erfindung und ein Instrument, um so die „totalitäre Herrschaft über den Geist“ zu erlangen. Mit Blick auf die tausendfachen Fälle von Pädophilie in der katholischen Kirche gab Müller der „moralischen Verkommenheit der Homosexuellen“ die Schuld daran. Er kritisierte auch den verstorbenen Papst Franziskus und erklärte, dass kein Pontifex Homosexuelle verteidigen dürfe („Seien Sie vorsichtig, Sie sind nicht Christus“), homosexuelle Lebenspartnerschaften würden die Menschenrechte verletzen, die Segnung von solchen Paaren sei „blasphemisch“.