Direkt zum Inhalt
Ermittlungen im Fall Kirk

Ermittlungen im Fall Kirk Neue Details über den mutmaßlichen Attentäter

ms - 15.09.2025 - 11:00 Uhr
Loading audio player...

Neue Details zum Mord am Anti-LGBTIQ+-Aktivisten Charlie Kirk (✝31): Nachdem die Polizei den mutmaßlichen Attentäter Tyler Robinson (22) festnehmen konnte, wurden jetzt weitere Einzelheiten über die Hintergründe bekannt. Nach Angaben von Quellen der Strafverfolgungsbehörden lebte der Tatverdächtige in einer Beziehung mit einer trans* Person, die in ihrer Transition von Mann zu Frau steht. Online steigen seitdem die Angriffe auf die queere Community massiv an. 

Tatverdächtiger kooperiert nicht 

Die Post, die New York Times sowie das Wall Street Journal und weitere US-Medien bestätigten inzwischen die Quellenangaben. Sonntagabend bekräftige auch der Gouverneur von Utah, Spencer Cox, den Wahrheitsgehalt der Angaben. Die trans* Frau Lance Twiggs (22) lebte zusammen mit Robinson in einem Stadthaus in Washington County, Utah. Nach Angaben von Cox kooperiere Robinson nicht mit den Behörden, man sammele im Moment aber weitere Beweise und Hintergrundinformationen und befrage auch die Familienmitglieder. Cox erklärte, dass nach Recherche der Ermittler Robinson „aus einer konservativen Familie stammt – aber seine Ideologie sich stark von der seiner Familie unterschied.“ Freunde der Familie hatten Robinson den Behörden gemeldet, nach einer zweitägigen Fahndung hatte sich dieser dann schlussendlich selbst der Polizei gestellt. Zum Zeitpunkt seiner Verhaftung war Robinson Student im dritten Jahr eines Ausbildungsprogramms für Elektriker am Dixie Technical College.

Spekulationen über Motiv

Über Twiggs sagte der Gouverneur weiter: „Ich würde sagen, dass diese Person sehr kooperativ mit den Behörden zusammengearbeitet hat und schockiert über das Geschehene ist.“  Ob die Transsexualität von Robinsons Partnerin ein Motiv für den Mord an Kirk gewesen sein könnte, bestätigte Cox nicht – online hingegen wird bereits jetzt in den USA massiv queerfeindliche Hetze betrieben. „Und... was das Warum dahinter angeht... ziehen wir alle viele Schlussfolgerungen darüber, wie jemand wie dieser radikalisiert werden konnte. Und ich denke, dass dies wichtige Fragen sind, die wir uns stellen müssen, und wichtige Fragen, die wir beantworten müssen.“ Cox warnte dabei vor dem Internet und dem Dark-Net, in das Robinson „tief eingetaucht“ sei. Unter Berufung auf die Strafverfolgungsbehörden erklärte er zudem, dass „für uns und die Ermittler ganz klar ist, dass es sich um eine Person handelt, die tief von linker Ideologie indoktriniert war“. Die Polizei in Utah hatte Patronenhülsen in einem Gewehr des Tatverdächtigen gefunden, darauf befanden sich Inschriften wie „Hey Faschist! Fang das!“. Abschließend warnte der Gouverneur vor vorschnellen Schlüssen, man müsse abwarten, was die Ermittler final herausbekommen. 

Aufruf zur Gewaltfreiheit 

Politiker sowohl von den Republikanern wie auch den Demokraten riefen inzwischen dazu auf, die Stimmung im Land nicht weiter anzuheizen. Der republikanische US-Senator Lindsey Graham sagte: „Ich bitte alle, keine Gewalt anzuwenden, um politische Differenzen beizulegen.“ Und der schwule Demokrat und ehemalige US-Verkehrsminister Pete Buttigieg betonte: „Jeder Amerikaner wird dadurch geschädigt – es ist ein Angriff auf eine Person und ein Angriff auf ein Land, dessen gesamter Zweck, dessen gesamte Existenz darauf ausgerichtet ist, dass wir das, was wir lösen müssen, durch einen politischen Prozess lösen können.“ 

Der 31-jährige rechtskonservative Kirk war im Rahmen seiner „American Comeback“-Vortragsreihe an der Universität Utah letzte Woche Mittwoch tödlich von einer Kugel am Hals getroffen worden. Kirk war ein Kritiker von LGBTIQ+-Rechten. 

Anzeige
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE

Auch Interessant

Queere Jugendliche in Flandern

Suche nach sicheren Räumen

Im ländlichen Belgien ist es für viele queere Jugendliche schwer, Gleichgesinnte zu treffen. Immer mehr Betroffene gründen daher eigene Gruppen.
Queerer Rugbyclub

Besonderes Jubiläum in England

In England feiert ein LGBTIQ+-Rugbyclub zehnjähriges Bestehen und setzt damit ein besonderes Zeichen für mehr queere Sichtbarkeit im „Männersport“.
Gefährliche Jugendzeit

Kindeswohlgefährdungen nehmen zu

Kindeswohlgefährdungen haben in Deutschland erneut stark zugenommen, insbesondere davon betroffen sind LGBTIQ+-Jugendliche.
Mord in Hollywood

Harry und Sally-Regisseur und Frau

Regisseur Rob Reiner und seine Ehefrau Michele Singer wurden ermordet – beide unterstützten tatkräftig Schwule und Lesben. Tatverdächtig ist ihr Sohn.
Aktion „I Am Not Propaganda“

Weltweit Proteste gegen Hass-Gesetz

Am vergangenen Wochenende demonstrierten vor zahlreichen Botschaften aus Kasachstan Menschen gegen das geplante Anti-LGBTIQ+-Gesetz im Land.
Proteste in Budapest

Kritik an Ministerpräsident Orbán

Ein Skandal erschüttert Ungarn: Über 50.000 Menschen forderten am Wochenende den Rücktritt von Ministerpräsident Viktor Orbán.
Nouripour kritisiert FIFA

Debatte um Pride-Spiel 2026

Bundestags-Vizepräsident Nouripour kritisierte die FIFA und sagte zum Pride-Spiel 2026 zwischen Iran und Ägypten: Die „Mullahs“ müssten das aushalten.
Strafe, weil er CSD zuließ?

Anklage gegen Gergely Karácsony

Der Bürgermeister von Budapest sieht sich mit strafrechtlichen Ermittlungen konfrontiert, weil er die Pride-Parade im Juni 2025 ermöglicht hat.
Vorurteile im Kampf gegen HIV

Religiöser Hass in Uganda

Christliche Kirchen verhindern aus Homophobie in Uganda die Unterstützung von Menschen mit HIV, wie die jüngste UNAIDS-Studie belegt.