Direkt zum Inhalt
Ehrung von schwulem Fußballer

Ehrung für schwulen Fußballer Sport Award für Afrikas ersten offen schwulen Kicker

ms - 09.09.2025 - 14:00 Uhr
Loading audio player...

Phuti Lekoloane (32) ist der erste offen schwule Fußballer Afrikas – vor zehn Jahren outete sich der Südafrikaner offiziell als homosexuell. Für sein Engagement für die LGBTIQ+-Community und seinen bis heute mutigen Einsatz wurde der Kicker nun mit dem renommierten South African Sport Award ausgezeichnet. 

Ehrung für mutiges Engagement 

Lekoloane outete sich 2015 auf X, damals noch Twitter, während seiner aktiven Zeit als Torwart, schlussendlich musste er allerdings aufgrund massiver Anfeindungen seine aktive Karriere als Fußballer einige Jahre danach beenden. Er gründete die Phuti Lekoloane Foundation, eine Stiftung, die sich seitdem für Diversität und Inklusion im Bereich LGBTIQ+ einsetzt. „Mein Lebensziel ist es, den Weg für die LGBTIQ+-Community im Fußball zu ebnen und für Inklusion und Gleichberechtigung zu kämpfen. Es gibt viele schwule Fußballer, aber sie haben Angst, sich zu outen. Ich habe viele schwule Männer getroffen, die wegen Diskriminierung ihre Fußballkarriere beenden mussten“, so Lekoloane. Der ehemalige Profikicker ist auch Gründer der African Pride Games. 

Für sein Engagement wurde er nun bei den 18. South African Sport Awards mit dem Sport Volunteer of the Year Award ausgezeichnet, eine der höchsten Preise im Profisport des Landes. Lekoloane bedankte sich beim Publikum, seinen Freunden und seiner Familie für die Unterstützung und erntete tosenden Applaus. „Ich bin der Meinung, man sollte seine eigene Persönlichkeit feiern. Und ich habe aus meiner Homosexualität nie ein Geheimnis gemacht, das war schon als Jugendlicher klar“, so Lekoloane. 

Forderung an Afrikas Politik 

Darüber hinaus betonte er, wie wichtig Sponsorengelder für seine Stiftung und die Pride Games in Afrika sind – ohne Hilfe sei die Arbeit langfristig nicht möglich. Lekoloane forderte dabei auch den Sportminister Gayton McKenzie dazu auf, die Unterstützung der Regierung für LGBTIQ+-Sportinitiativen anzupacken: „Ich möchte den Minister auffordern, die LGBTIQ+-Programme im Sport anzuerkennen. Wir haben die African Pride Games in den letzten sechs Jahren ohne Finanzierung absolviert. Die nächste Ausgabe ist für den 4. Oktober geplant, und wir hoffen, dass der Minister auf unseren Aufruf reagieren wird.“

Kernziel sei es dabei stets, die Sichtbarkeit der Community zu stärken und für mehr Sicherheit für junge LGBTIQ+-Afrikaner einzustehen. Für Lekoloane ist es in diesem Jahr bereits die zweite Auszeichnung, Anfang 2025 war er für seine Arbeit bereits mit dem internationalen Ehrenpreis der Football vs. Homophobia Awards in Glasgow prämiert worden. Mit Blick auf die junge LGBTIQ+-Generation erklärte der Ex-Sportler: „Man muss nicht laut sein, um stolz zu sein. Dein Weg ist richtig, auch wenn er gerade still verläuft. Du bist nicht kaputt. Du bist nicht allein. Und du musst dich nicht klein machen, um zu überleben. Die Welt mag dich nicht immer verstehen, aber das macht deine Wahrheit nicht weniger kraftvoll.“ Bis heute ist Homosexualität in über der Hälfte aller afrikanischen Länder illegal, in einigen Ländern wie Uganda droht sogar die Todesstrafe. 

Anzeige
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE

Auch Interessant

Strafe, weil er CSD zuließ?

Anklage gegen Gergely Karácsony

Der Bürgermeister von Budapest sieht sich mit strafrechtlichen Ermittlungen konfrontiert, weil er die Pride-Parade im Juni 2025 ermöglicht hat.
Vorurteile im Kampf gegen HIV

Religiöser Hass in Uganda

Christliche Kirchen verhindern aus Homophobie in Uganda die Unterstützung von Menschen mit HIV, wie die jüngste UNAIDS-Studie belegt.
Rollback in Arlington

Ende bei Antidiskriminierungsschutz

Die erste Stadt in den USA, Arlington, hat jetzt die LGBTIQ+-Antidiskriminierungsgesetze aufgehoben. Eine Entwicklung mit landesweiter Signalwirkung.
Homosexuelle als Bedrohung

Neue Stigmata in Malaysia

Der größte islamische Jugendverein in Malaysia erklärte homosexuelle Menschen zur Bedrohung und fordert weitere Restriktionen gegen die Community.
Asyl für queere Flüchtlinge

Neues Zentrum in Amsterdam

In Amsterdam soll ein neues Asylzentrum nur für queere Flüchtlinge und alleinstehende Frauen entstehen.
Kontenlöschungen bei Meta

Queere Gruppen und Frauen betroffen

Meta steht massiv in der Kritik, zahlreiche Konten mit queeren Inhalten sowie zu Frauenrechten und Abtreibung gelöscht oder stark zensiert zu haben.
Neue Diskriminierung

Keine HIV-positiven US-Soldaten

Das US-Verteidigungsministerium will HIV-positive Soldaten entlassen. Ob das gelingt, ist derzeit Gegenstand einer juristischen Auseinandersetzung.
Klage gegen Erzbistum Köln

Vorwurf von sexuellem Missbrauch

Ein 70-jähriger Mann hat jetzt das Erzbistum Köln wegen mehrfachem sexuellen Missbrauch in seiner Jugend auf eine Million Euro Schmerzensgeld verklagt
Hassdelikt: Polizei ermittelt

Ein gezielter Tritt gegenLGBTIQ+

Ein Postbote in Belfast wurde entlassen, weil er einen Gartenwichtel in Regenbogenfarben samt Pride-Flagge mutwillig umstieß.