Starke Gegenworte Amerika sei gescheitert, sagt Mary Trump, die lesbische Nichte des US-Präsidenten - und will trotzdem Mut machen
Starke Gegenworte zu Donald Trumps aktueller Politik kommen jetzt von seiner lesbischen Nichte: In mehreren Blog-Einträgen erklärte Maria Trump nun, dass die jüngste Rede ihres Onkels „grotesk“ und „eine atemberaubende und schamlose Zurschaustellung eines amerikanischen Gemetzels“ gewesen sei. Ihr bitteres Fazit: „Amerika ist vorbei!“
Das Experiment ist gescheitert
Donald Trump habe die Menschen davon überzeugen können, gegen ihre eigenen Interessen zu stimmen. Noch immer könne sie dabei nicht so richtig verarbeiten, was ihr Onkel alles gesagt habe, so Maria Trump weiter: „Die endlosen Verlogenheiten, die unberechenbare Grausamkeit und die unaufhörliche Gewalt, die Angriffe auf unsere Verbündeten, auf die Schwächsten unter uns, auf unsere Rechte, auf unsere Heimat – das war schwer zu ertragen. Die Art und Weise, in der Donald das amerikanische Volk mit dem abscheulichen Gift, das seine Vision von Amerika, ja von der Menschheit ist, übergoss, werde ich nie vergessen.“
Dabei übt die Psychologin und Bestseller-Autorin auch Kritik an den Demokraten im US-Kongress: „Donalds Rede, die Kapitulation vor der faschistischen republikanischen Partei und die stumme Duldung der Demokraten, all das bestätigt, dass die amerikanische Demokratie auf die falsche Seite von Messers Schneide gefallen ist und wir das amerikanische Experiment zum Scheitern gebracht haben.“ Amerika sei in seiner derzeitigen Form „vorbei“ und am Ende, so die lesbische Schriftstellerin.
Kampf für Demokratie
So düster dabei die Zeiten seien, so sehr will die 59-Jährige auch Mut machen: „Es geht darum, dass wir uns in einem Moment befinden, in dem das Wichtigste, was wir tun können, nicht als Demokraten, sondern als Menschen, die an die amerikanische Demokratie glauben, die glauben, dass das amerikanische Experiment irgendwie wiederbelebt werden muss, darin besteht, die Dringlichkeit und Notwendigkeit zu verstehen, Zeugnis abzulegen von dem, was um uns herum geschieht. Der Blick auf das, was vor uns liegt, ist der einzige Weg, um Halt zu finden und uns zu orientieren. Nur dann können wir gemeinsam den effektivsten Weg finden, um voranzukommen. Denn letztlich reicht es in diesem Fall nicht aus, nur Zeugnis abzulegen. Wir müssen uns selbst in die Lage versetzen, den Lauf der Geschichte zu verändern. Und das können wir tun, indem wir unsere Arbeit als Amerikaner tun, die an die Rettung der Demokratie glauben – indem wir nicht aufgeben und uns weigern, immer nachzugeben.“
Offenbar davon beflügelt gab es zeitlich aus Hollywood erste positive Signale: Einer der erfolgreichsten Regisseure der USA, Paul Feig („Ghostbusters“), spendete spontan 300.000 US-Dollar an mehrere queere Organisationen mit dem erklärten Ziel, „Trumps Fanatismus“ zu bekämpfen.